Do, 28.10.2021 / 18:00 – 20:00 | |
Español, Extraktivismus, Klima/Biodiversität, Landnahme, Menschenrechte |
Alarm in Amazonien
Den Regenwald schützen, die Rechte seiner Menschen stärken – Schlaglichter auf Praxisbeispiele
Entgegen der generellen Annahme, dass Wälder zur Reduktion von Kohlenstoff beitragen, ergaben zwei wissenschaftliche Studien im Jahr 2021, dass Teile Amazoniens, dem größten Regenwald und Flussgebiet der Welt, mehr Kohlenstoff in die Atmosphäre abgeben, als sie aufnehmen (Gatti et al 2021, Harris et al 2021).
Am meisten Besorgnis erregt dabei laut dem Proyecto de Monitoreo de la Amazonía Andina (Projekt zur Überwachung des Anden-Amazonas, MAAP #144), dass der brasilianische Teil sich bereits vor 20 Jahren zu einer Kohlenstoffquelle entwickelt hat und unlängst auch in Bolivien, Peru und Kolumbien neue Quellen entstanden sind.
Trotzdem trägt das Amazonasgebiet in seiner Gesamtheit nach wie vor zur Reduktion von Kohlenstoff bei. In diesem Sinne wird auch in den Studien betont, wie wichtig es ist, Schutzgebiete und Indigene Territorien effektiv zu erhalten. Diese tragen nicht nur aktiv zur Reduktion von Kohlenstoff bei, sondern beherbergen darüber hinaus auch die weltweit größte Artenvielfalt an Flora und Fauna (MAAP #141).
Außerdem ist Amazonien auch das größte Flussgebiet des Planeten. Hier fließt ein Fünftel des Süßwassers der Erde und die Region ist die Heimat von etwa 826 Indigenen sowie von Schwarzen Gemeinschaften, Bäuer:innen und Fischer:innen.
Trotz der Einzigartigkeit verblasst die Relevanz Amazoniens bei Ländern, die Anteile an dem Gebiet haben.