Fr., 07.11.2025
Menschenrechte
Beitrag

Ein lang geforderter Meilenstein für den Schutz von Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern in Brasilien

Regierung Lula veröffentlicht das Dekret Nr. 12.710 für den neuen bundesweiten Plan zum Schutz von Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern in Brasilien. Von Christian Russau Am gestrigen Donnerstag, den 6. November, wurde im brasilianischen Amtsblatt Diário Oficial da União das von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva unterzeichnete Dekret Nr. 12.710 veröffentlicht, mittels dessen der Nationale Plan … weiterlesen

05.11.2025
Menschenrechte, Migration
Studien

Kolumbien: Zwangsvertreibungen im Kontext des bewaffneten Konflikts

Mitte Januar 2025 gingen traurige Bilder der Gewalteskalation in Catatumbo, im Nordosten Kolumbiens, um die Welt. Selbst in Deutschland, dessen Medien normalerweise nicht das südamerikanische Land fokussieren, wurde ausführlich über die Region berichtet. An der Grenze zu Venezuela gelegen, ist das Gebiet als Standort für Drogenproduktion und Drogenhandel bekannt. Im Januar kam es in Kämpfen um die Territorialkontrolle zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen FARC-Dissident*innen und der ELN-Guerilla – und die Zivilbevölkerung war mittendrin gefangen. Beide Konfliktparteien beschuldigten die Bevölkerung, Mitglieder der jeweils anderen Seite zu sein und begingen dabei schwere Menschenrechtsverletzungen. Die Kämpfe und Übergriffe zwangen innerhalb weniger Tage zehntausende Menschen zur Flucht, mindestens 55 wurden ermordet, wie das Verteidigungsministerium angibt. Es handelt sich um die schlimmste humanitäre Krise und die größte Vertreibungskrise der jüngeren Geschichte Kolumbiens. Und das in einem Land, das sich ohnehin stetig auf den ersten Plätzen der Länder mit den meisten intern Vertriebenen weltweit befindet.
In dieser Studie untersuchen wir die ernüchternde Realität der Bevölkerung heute, fast neun Jahre nach dem Abkommen. Unser Fokus liegt auf der internen Vertreibung – dem Verbrechen, das im kolumbianischen Konflikt die meisten Opfer gefordert hat – und weiterhin fordert. Die Autorin Ginna Morelo war vor Ort und hat mit Betroffenen sowie mit Vertreter*innen staatlicher Institutionen und Nichtregierungsorganisationen gesprochen. Sie untersucht, warum es dem Staat bisher nicht gelungen ist, der internen Vertreibung im Land ein Ende zu setzen. Insbesondere untersucht sie, was das für die historisch vom jahrzehntelangen bewaffneten Konflikt und der staatlichen Vernachlässigung betroffenen Regionen im Land bedeutet. Denn diese erwarteten nach dem Abkommen strukturelle Veränderungen, die ihnen Zugang zu Land und Rechten gewährleisten würden, sowie ein Ende der Gewalt und ein Leben in Frieden.

20.10.2025
Klima/Biodiversität
Dossier

LETZTE AUSFAHRT BELÉM?

Die COP30 in Amazonien als klimapolitischer Scheideweg

// GOOD COP, BAD COP?
Die Faktenlage war noch nie so eindeutig: Die zivilisatorische Krise mit ihren Auswirkungen auf Klima und Natur zerstört die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten. Historisch und bis heute maßgeblich dafür verantwortlich sind die Industrien des Globalen Nordens mit ihrem immensen Verbrauch an Rohstoffen. Extraktiviert wird im Globalen Süden, wo die Ausbeutung der Natur einher geht mit der Zerstörung von Ökosystemen wie den tropischen Regenwäldern, die essenziell für das Gleichgewicht des Planeten sind, und Unternehmen erhebliche Menschenrechtsverletzungen begehen.
Die COP30 in Belém ist mit Erwartungen aufgeladen. Vielen gilt sie als letzte Chance, die globale Klimapolitik zu retten.

Do., 16.10.2025
Menschenrechte
Beitrag

Llamado urgente de la comunidad internacional al cese inmediato de la represión, la militarización y el uso excesivo de la fuerza en Ecuador

16 Octubre 2025 Las organizaciones firmantes expresamos nuestra profunda preocupación por la escalada de violencia y represión del Estado ecuatoriano a las protestas sociales iniciadas el 21 de septiembre de 2025 por el movimiento indígena de Ecuador y por la persecución e intento de criminalización de organizaciones sociales y personas defensoras de derechos humanos. En … weiterlesen

Mi., 15.10.2025
Landwirtschaft, Menschenrechte
Beitrag

Kein Hunger bis 2030?

23 Organisationen fordern Kurswechsel der Bundesregierung Berlin, 15. Oktober 2025. Zum Welternährungstag fordern 23 entwicklungspolitische Organisationen in einem gemeinsamen Positionspapier eine grundlegende Neuausrichtung der globalen Strategien gegen Hunger. In fünf Jahren – bis 2030 – soll es keinen Hunger mehr auf der Welt geben. Das haben die Staats- und Regierungschef*innen mit der Verabschiedung der globalen … weiterlesen

09.10.2025
Migration
Dossier

MIGRATION

Dossier in Kooperation mit der ila und Rosa-Luxemburg-Stiftung

Flucht und Migration sind historische Konstanten. In Lateinamerika und weltweit. Menschen machen sich aus den unterschiedlichsten Gründen auf den Weg: Sie fliehen vor Krieg und Gewalt, sie migrieren in andere Regionen für bessere Lebensperspektiven, zunehmend verlassen Menschen ihre Heimat auch aufgrund der Verheerungen der Klimakrise. Nach wie vor migrieren die meisten Menschen innerhalb ihrer Herkunftsländer in Regionen oder Städte, die als sicherer gelten, auch wenn es bei Kriegen wie in Gaza längst keine sicheren Orte mehr gibt. Dennoch schränken Regierungen weltweit das Recht auf Asyl zunehmend ein, Grenzen werden militarisiert und Mauern gebaut, um Menschen davon abzuhalten, ihr Menschenrecht auf Asyl einzufordern…

09.10.2025
Multimedia
Audio
Sarah Schaarschmidt, Karina Tarasiuk und Margot Ravereau

Tourismus in Kuba

Wie verändert er die Gesellschaft?

Jedes Jahr reisen Millionen Menschen aus aller Welt nach Kuba. Sie bringen dringend benötigte Devisen ins Land – eine zentrale Einkommensquelle für die rund 10 Millionen Kubaner*innen und den Staat der Karibikinsel. Aber was bedeutet diese massive touristische Präsenz für die kubanische Bevölkerung? Wer profitiert und wer bleibt auf der Strecke? Um diese Fragen besser zu verstehen, haben wir mit dem Politikwissenschaftler Bert Hoffmann, den Journalist*innen Cynthia de la Cantera Toranzo und Marcel Kunzmann sowie der Studentin Dayma Noa gesprochen. Viel Spaß mit der neuen Folge von „Ohren auf Lateinamerika“!

Di., 30.09.2025
Konzernkritik, Menschenrechte
Beitrag

Volkswagen do Brasil und die Frage nach „Gerechtigkeit und Rechtssicherheit“

Dokument: 1984_ Die Farm am Amazonas. Hrsg. von der AG Brasilien Dritte Welt Haus e.V. – FDCL-Archiv

Wie weiter nach dem Gerichtsurteil in Brasilien wegen sklavenarbeitsähnlicher Zwangsverhältnisse auf der VW-Farm Vale do Rio Cristalino in Amazonien? Von Christian Russau, Vorstandmitglied des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre FDCL dokumentiert hier den Text vom Dachverband der Kritischen Aktionär:innen, Quelle: https://www.kritischeaktionaere.de/volkswagen/volkswagen-do-brasil-und-die-frage-nach-gerechtigkeit-und-rechtssicherheit/ Berlin/Köln, 30. September 2025 – „Gerechtigkeit und Rechtssicherheit“ – Dies bezwecke Volkswagen do … weiterlesen

15.09.2025
Landwirtschaft
Fact-Sheet
Tobias Lambert

"BODEN GUT MACHEN!"

AGRARREFORM IN MEXIKO

Mexiko war beim Thema Agrarreform im 20. Jahrhundert Vorreiter in Lateinamerika. Die mexikanische Revolution drängte das in der Kolonialzeit etablierte Hacienda-System erstmals zurück. Die rechtlichen Fortschritte gerieten allerdings ab den 1980er Jahren unter Druck. Neoliberale Regierungen wollten einen Markt für Land etablieren. Zwar blieb ein Großteil des Bodens bis heute in gemeinschaftlichem Besitz. Die Lage der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern hat sich jedoch deutlich verschlechtert. Die aktuelle Mitte-Links-Regierung versucht, den Sektor stärker zu unterstützen.

02.09.2025
Landwirtschaft, Menschenrechte, Multimedia
Audio
Tininiska Zanger Montoya

Gegen den Großgrundbesitz

Der Kampf um Land und Selbstbestimmung der kleinbäuerlichen Vereinigung aus dem Tal des Cimitarra-Flusses

Seit 1994 gibt es in Kolumbien ein Gesetz, das den Kleinbäuer*innen in ihren Gebieten besondere Rechte garantieren soll. Die sogenannten Zonas de Reserva Campesina (ZRC) sind selbstverwaltete Schutzzonen für kleinbäuerliche Gemeinschaften, in denen das Land kollektiv bewirtschaftet und verwaltet wird. Dort betreibt die Gemeinschaft Landwirtschaft mit agrarökologischen Ansätzen, sie legt Maßnahmen zum Umweltschutz fest und setzt diese um, und treibt politische Basisorganisationsprozesse voran.
Yesica Méndez Alvarado stammt aus der Region Magdalena Medio, die Geburtsregion des Paramilitarismus in Kolumbien. Seit Jahren kämpft sie als Mitglied der kleinbäuerlichen Vereinigung aus dem Tal des Cimitarra-Flusses für die Rechte der kleinbäuerlichen Bevölkerung in der Region.
Tininiska Zanger Montoya hat sie in Berlin getroffen und mit ihr über die Geschichte der Zonas de Reserva Campesina gesprochen, über die Angriffe von staatlicher Seite und von bewaffneten Gruppen und über die Veränderungen im Kontext der aktuellen Regierung und deren Bemühungen um eine Agrarreform.