Berliner Brasiliendialoge 20/21 – Brasilien im multiplen Krisenmodus
Brasilien durchläuft aktuell mehrere, simultane Krisen: Politisch setzt der Zuwachs des Rechtsextremismus die demokratischen Institutionen sowie das demokratische Miteinander immer mehr unter Druck. Wirtschaftlich verfestigt sich die seit 2015 anhaltende Stagnation durch die politische Verharmlosung der Pandemie und die daraus folgende unkontrollierte Verbreitung des Coronavirus. Ökologisch führen bewusste Lockerungen von Umweltauflagen und eine gezielte Schwächung der Umweltschutzinstitutionen zu einer beispiellosen ökologischen Krise. Diese multiplen Krisen bedingen und vertiefen sich wechselseitig, während das Land immer tiefer in eine beinahe dystopische Sackgasse geführt wird.
Mehr denn je ist eine wissenschaftliche Analyse und Aufklärung der internationalen Öffentlichkeit zu den multiplen Krisen Brasiliens eine Notwendigkeit in der Forschung, der wissenschaftlichen und bildungspolitischen Arbeit sowie der deutschen Außen- und Entwicklungspolitik zu Lateinamerika. Der Bedarf an Analyse, Aufklärung und öffentlicher Aufmerksamkeit begründet das Projekt einer Veranstaltungsreihe in Deutschland zu Brasilien, in der sich Wissenschaftler*innen, Publizist*innen, Politiker*innen, Künstler*innen, Student*innen und Aktivist*innen aus Brasilien und Deutschland frei austauschen und voneinander lernen können.