Studien

Zuckerträume

Ethanol aus Brasilien in der globalen Klimapolitik

Brasilien ist die Zuckerweltmacht Nr. 1. Dennoch war es um das Zuckerrohr in Brasilien ruhig geworden – anders als Soja stand es nicht im Mittelpunkt internationaler Debatten. Doch mit dem EU-Mercosur-Handelsabkommen und den darin enthaltenen Regelungen zur Liberalisierung der Agrarimporte Europas aus dem Mercosur-Raum und der Festlegung von Importquoten für u.a. das aus Zuckerrohr gewonnene Ethanol, hat sich dies geändert: Die EU soll 450.000 Tonnen Ethanol zollfrei – für chemische Zwecke – sowie 200.000 Tonnen mit einem sehr geringen Zoll – insbesondere zur Nutzung als Benzinersatz – aus den Mercosur-Staaten importieren können. Dies entspricht fast der Hälfte der derzeitigen Gesamt-Ethanolexporte aus der Region. Der mit Abstand größte Ethanol-Produzent und -exporteur ist Brasilien und so ist ein Anstieg der Produktion von Zuckerrohr zur Ethanolherstellung vor allem dort absehbar. Es passt zu diesem Bild, dass die Regierung Bolsonaro das Ende eines seit 2009 bestehenden Moratoriums verkündete, das den Zuckerrohranbau in der Amazonasregion untersagte – Proteste von Umweltgruppen und Prominenten blieben ergebnislos. Es steht zu befürchten, dass nun die Zuckerrohrmonokulturen auch in das Amazonasgebiet vordringen. Der ehemalige Umweltmister Carlos Minc bezeichnete die Aufhebung des Moratoriums als eine Umwelttragödie.

Inhalt

1 Einleitung 4
2 Süßes Versprechen: Zuckerrohranbau, Ethanol 7
und die energetische Nutzung von Biomasse
3 Agrartreibstoffgroßmacht Brasilien 10
3.1 Mit Zuckerrohr gegen den Klimawandel 12
3.2 RenovaBio 13
3.3 Mehr Mais in den Tank! 15
3.4 Bioplastik – Plaste und Elaste aus Zuckerrohr 16
3.5 Broken Promises – oder wo bleibt die
2. Generation der Agrartreibstoffe? 17
4 Die sozialen und ökologischen Bedingungen 19
der Zuckerrohrproduktion in Brasilien
5 Schlussfolgerungen und Zusammenfassung 21

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Autor: Thomas Fatheuer
Lektorat: Jan Dunkhorst
Titelbild: Carl Davies, CSIRO (c BY 3.0)
Layout: STUDIO114.de | Michael Chudoba
Druck: Druckzuck GmbH | Reichenberger Str. 124, 10999 Berlin
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c FDCL-Verlag Berlin, Dezember 2019 | ISBN: 978-3-923020-89-8

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