Am 25.10.2017 hat das FDCL gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung (hbs) und in Kooperation mit weiteren Partner*innen das Fachgespräch zu Tropenwaldschutz in der Klimapolitik mit dem Titel „Was bewegt REDD+ – Lektionen aus zehn Jahren“ und die Abendveranstaltung zum Problem der Entwaldung in Amazonien mit dem Titel „Amazonien unter Druck“ in den Räumlichkeiten der hbs durchgeführt.
Beide Veranstaltungen waren mit jeweils ca. 50 registrierten Teilnehmer*innen gut besucht.
Das Fachgespräch wurde von einem repräsentativen, an diesem Fachthema interessierten und damit befassten Personenkreis besucht, die Abendveranstaltung mehr von allgemein an Brasilien/Amazonien und Tropenwaldschutz interessierten Personen.
Im Rahmen des Fachgesprächs ist es wie anvisiert gelungen, die bisherigen Erfahrungen bei der Umsetzung von REDD+ zusammenzufassen und kritisch zu analysieren. Unterfüttert wurde diese gemeinsame Analyse im ersten Block des Fachgesprächs durch profunde Beiträge der geladenen Referent*innen Maria Brockhaus (Professor of International Forest Policy; University of Helsinki), Simon Counsell (Executive Director- Rainforest Foundation; UK) und Mauricio Torres (Forscher und Gutachter; Brasilien).
Anschließend wurde von der Referentin Jutta Kill ein kritischer Blick auf die REDD Early Movers-Programme in Brasilien (Acre), Ecuador und Kolumbien gerichtet, die auch im Kontext der anstehenden Evaluierung dieser Programme durch die hiesige EZ besondere Aktualität hatte. Evy von Pfeil (GIZ) stellte die Erfahrungen mit der Umsetzung von REDD+ im Kontext anderer Ansätze/Programme zum Internationalen Waldschutz aus Sicht der deutschen Entwicklungszusammenarbeit vor.
Im Rahmen eines Abschlusspanels mit Maria Brockhaus, Simon Counsell, Jutta Kill, Evy von Pfeil wurde abschließend auf Grundlage der vorgelegten Analysen die Perspektiven von REDD+ gemeinsam diskutiert. Einigkeit konnte dahingehend zwar nicht erzielt werden, doch wurde auch deshalb von allen Seiten betont, das ein diesbezüglicher Dialog und Austausch zwischen Expert*innen aus NRO, akademischem Bereich und und offizieller EZ, wie er mit diesem Fachgespräch erfolgreich durchgeführt werden konnte, (weiterhin) notwendig sei, da die kontroverse Debatte um REDD+ als ein Instrument der internationalen Waldpolitik uns auch weiterhin dazu Anlass geben wird.
Als Dokumentation können wir nun die folgenden Tagungs-Präsentationen in Absprache mit den jeweiligen Referent*innen zur Verfügung stellen:
Taking stock of REDD+: Power and politics in (not) avoiding deforestation
Maria Brockhaus (Professor of International Forest Policy; University of Helsinki)
Lessons learnt from the evaluation of the Forest Carbon Partnership Facility (FCPF)
Simon Counsell (Executive Director- Rainforest Foundation; UK)
Amazonien im Blick: aktuelle Tendenzen der Entwaldung
Mauricio Torres (Forscher und Gutachter; Brasilien)
Zivilgesellschaftliche Erfahrungen mit REDD Early Movers in Lateinamerika
Jutta Kill (Autorin, Aktivistin und Kampaignerin)
REDD+ – Erfahrungen aus 10 Jahren deutscher Entwicklungszusammenarbeit
Evy von Pfeil (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit – GIZ)