Archiv Veranstaltungen: Klima/Biodiversität 2023

 

Dezember 2023

Mo, 18.12.2023 / 19:00 – 21:00
Extraktivismus, Klima/Biodiversität, Landnahme, Menschenrechte, Português
Film + Gespräch

Zwischen Drohnen und Wäldern

Das audiovisuelle Munduruku-Kollektiv "Daje Kapap Eypi" bei der Verteidigung seines Territoriums

Im Widerstand gegen die Versuche von Holzindustrie und illegalem Goldbergbau, in das indigene Gebiet Sawré Muybu vom Volk der Munduruku einzudringen, haben sich die Munduruku-Frauen im Audiovisuellem Kollektiv „Daje Kapap Eypi“ organisiert und nutzen die neuen digitalen Medien zu ihrem Vorteil, um die Welt mit ihren Filmen auf die Herausforderungen ihres Volkes und die Bedeutung des Kampfes für die Demarkierung der indigenen Gebiete aufmerksam zu machen. „Daje Kapap Eypi“ bedeutet „der Durchgang der Schweine“, eine Anspielung auf einen heiligen Ort für das Volk der Munduruku. Mit ihrer Arbeit verfolgen sie zwei Ziele: das Territorium zu verteidigen und das Überleben der Werte der Vorfahren für diese und kommenden Generationen zu garantieren.

Do, 07.12.2023 / 16:00 – 18:00
Extraktivismus, Handel, Klima/Biodiversität, Landnahme, Landwirtschaft
Veranstaltung

Kein Wald in Sicht?

Der globale Waldnotstand, Wälder als Klimaretter, die Expansion der Baummonokulturen in Lateinamerika und die Rolle Deutschlands

Der „Globale Wald“ ist in großer Not. In den letzten Jahren wurden dafür die multimedial transportierten Bilder vom brennenden Amazonas-Regenwald, der sogenannten „grünen Lunge“ der Erde, zum Symbol. Einerseits leiden Wälder unter den Folgen der Klimakrise, werden zerstört und müssen dem steigenden globalen Rohstoffhunger weichen. Andererseits stehen Wälder und Aufforstungen im Fokus der internationalen Klimadebatte. Bäume sollen über ihre Funktion als Kohlenstoffsenke das Klima retten. Auch die verstärkte Nutzung des Rohstoffes Holz im Kontext von Energiewende und Bioökonomiestrategien wird klimapolitisch gerechtfertigt. Bäume und Wälder sollen zukünftig zu einer zentralen Rohstoffquelle für eine biomasse-basierte Wirtschaft von morgen werden.

 

Oktober 2023

Mi, 18.10.2023 / 19:00 – 21:00
MOVIEMENTO Kino
Klima/Biodiversität, Landnahme, Landwirtschaft, Menschenrechte
Film + Gespräch

A MÃE DE TODAS AS LUTAS – Die Mutter aller Kämpfe

Dokumentarfilm (BR 2021) mit englischen Untertiteln
A mãe de todas as lutas (The mother of all struggles) ist eine filmische Dokumentation, die den Lebensweg von Shirley Krenak und Maria Zelzuita skizziert: Zwei Frauen, die an vorderster Front im Kampf um das Land in Brasilien stehen.

Di, 17.10.2023 / 18:30 – 20:30
Klima/Biodiversität, Landnahme, Landwirtschaft, Menschenrechte
Veranstaltung

Agrarökologie, Widerstand und Kollektivität

Der Kampf um Land und Territorium - Erfahrungen der Landlosenbewegung MST, Brasilien

Zeit: Di, 17.10.23 um 18:30 Uhr
Ort: Spore Haus, Hermannstraße 86, 12051 Berlin-Neukölln
(U8 – U-Bahnhof Leinestraße) / Ringbahn – S-Bahnhof Hermannstraße)

Diskussions- und Informationsveranstaltung mit
Felipe Campelo, Landlosenbewegung MST | Brasilien

Veranstaltungssprache: portugiesisch mit Übersetzung (deutsch)

Nach Pandemie, Wirtschafts-, und politischer Krise sind die Herausforderungen für Brasilien weiterhin gewaltig. Obwohl ausreichend Nahrungsmittel produziert werden (Brasilien ist der 3.größte Exporteur von Commodities weltweit), ist das Land seit 2018 wieder auf der Hungerkarte des UN-Welternährungsprogramms zu finden. Eine Agrarreform kommt seit Jahrzehnten nicht voran, weil die mächtige Agrarindustrie sich dagegenstemmt und auch unter der neuen Regierung unter Lula da Silva sind die Fragen einer sozial gerechten Verteilung von Land weiterhin ungeklärt.

Dabei gibt es zahlreiche zukunftsorientierte Beispiele für sozialökologische Transformation, deren Fokus neben kollektiven Organisationsformen für Ernährungssouveränität auch auf der Notwendigkeit der Überwindung einer anthropozentrischen Logik, Klimagerechtigkeit und dekolonialen Praktiken liegen.

 

September 2023

Do, 21.09.2023 / 19:00 – 21:00
Extraktivismus, Klima/Biodiversität, Landnahme, Menschenrechte
Veranstaltung

Indigene Rechte in Gefahr

Gemeinschaften in Isolation und die Ausbeutung Amazoniens

Das Amazonasgebiet ist die Heimat zahlreicher Indigener Gemeinschaften, die nach dem Selbstbestimmungsrecht beschlossen haben, entweder unkontaktiert und isoliert zu bleiben oder sich im Erstkontakt mit Externen befinden. Laut der Internationalen Arbeitsgruppe für den Schutz Indigener Gemeinschaften in Isolation und Erstkontakt (GTI-PIACI) gibt es in Südamerika beinahe 185 Indigene Gemeinschaften in Isolation.
Indigene Gemeinschaften stehen derzeit immer stärker unter Druck. Die wachsende nationale und internationale Nachfrage nach Rohstoffen wie Holz, Gold, Erdöl sowie nach Land, bringt ihre Lebensgrundlagen und den Schutz des Amazonasgebietes in Gefahr. Holzfäller:innen, die Rohstoffindustrie, der Drogenhandel und die Organisierte Kriminalität stellen in diesem Rahmen eine Bedrohung für sie dar.

So, 10.09.2023 /
Klima/Biodiversität, Landnahme, Landwirtschaft, Menschenrechte
Veranstaltung

Bis zum letzten Tropfen

Kämpfe um Wasser in Chile – Veranstaltungsreihe mit MODATIMA

Wasser ist in Chile ein umkämpftes Gut – und seit der zivil-militärischen Diktatur, die vor 50 Jahren ihren blutigen Anfang nahm, weitestgehend privatisiert. Im September erinnern wir an den neoliberalen Umbau der chilenischen Gesellschaft unter Pinochet und blicken auf den Widerstand dagegen – früher wie heute. Dafür besuchen uns Aktivist:innen von MODATIMA (Bewegung zur Verteidigung des Zugangs zu Wasser, der Erde und des Umweltschutzes), die für das Recht auf Wasser kämpfen und letztes Jahr mit anderen versuchten, Chile eine neue Verfassung zu geben

 

Mai 2023

Di, 09.05.2023 / 18:30 – 20:30
Mehringhof - Versammlungsraum
Klima/Biodiversität, Menschenrechte
Veranstaltung

Indigener Aktivismus im Peru der Krisen: Pandemie, politische Krise und Klimakrise

mit Alexander Shimpukat Soria vom Indigenen Volk der Shipibo-Konibo aus Peru

Verschiedene lokale und globale Krisen nehmen Peru seit Jahren den Atem. Nicht nur die Klimakrise und die Pandemie haben das südamerikanische Land schwer getroffen und die Ungerechtigkeiten im Land verstärkt.
Seit über vier Monaten hat sich auch die politische Krise zugespitzt, in der Peru seit Jahren steckt.

Wir laden Sie zu einem Austausch mit dem indigenen Künstler und Aktivisten Alexander Shimpukat Soria ein. Anhand seiner Gemälde und von ihm produzierter Kurzfilme wird er seine Perspektive auf die Dauerkrisen mit uns teilen.

 

April 2023

Di, 18.04.2023 / 19:00 – 21:00
Klima/Biodiversität, Landwirtschaft, Menschenrechte
Veranstaltung

100 Tage Regierung Lula da Silva:

Chancen und Herausforderungen für „Einheit und Wiederaufbau“ in Brasilien

Die Angriffe auf die demokratischen Institutionen Anfang Januar haben deutlich gemacht, wie tief die Risse im Fundament der brasilianischen Demokratie und Gesellschaft sind. Sind Lula da Silvas Reformvorhaben geeignet, diese Gräben zu überwinden? Setzen Wirtschafts- und Sozialpolitik an den richtigen Stellen an? Kann der Hunger mit bereits erprobten Maßnahmen bekämpft werden? Kann der Raubbau am Amazonas und die Bedrohung seiner ursprünglichen und traditionellen Bewohner*innen aufgehalten werden? Etwa 100 Tage nach der Amtsübernahme durch Lula da Silva diskutieren wir mit brasilianischen Expert*innen diese Fragen, betrachten die Herausforderungen der neuen Regierung und analysieren die Chancen, die sich aus der wiedergefundenen internationalen Rolle des Landes ergeben.

 

März 2023

Do, 30.03.2023 / 16:00 – 18:00
Brot für die Welt
Klima/Biodiversität, Landwirtschaft, Menschenrechte
Veranstaltung

Brasiliens neue Regierung und die Zukunft der deutsch-brasilianischen Kooperation

Brasiliens neue Regierung unter Präsident Lula da Silva und der Umweltministerin Marina Silva verspricht eine radikale Änderung in der Klima- und Amazonaspolitk. Die Einrichtung eines Ministeriums für indigene Fragen ist ein historischer Schritt. Auch in Bereichen wie Menschenrechtspolitik und Förderung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft sind hoffnungsvolle Zeichen gesetzt worden. Viele Maßnahmen der Bolsonaro-Regierung, wie die Aufhebung von Beteiligungsstrukturen der Zivilgesellschaft, werden nun rückgängig gemacht.

Diese Entwicklungen bieten große Chancen für die Zukunft der Kooperation zwischen Brasilien und Deutschland und sie ermöglichen eine Neuorientierung der deutschen EZ. In der Veranstaltung sollen Vorschläge der brasilianischen und deutschen Zivilgesellschaft zur Zukunft der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien vorgestellt und diskutiert werden.