Argentinien hat eine lange landwirtschaftliche Tradition. Das Land wird in der Welt mit ihr identifiziert. Aus geopolitischer und kritischer Perspektive definiert die Landwirtschaft den Platz, der Argentinien in der internationalen Arbeitsteilung zugewiesen wurde: Lieferant von Rohstoffen, insbesondere landwirtschaftlichen Ursprungs.
Zugleich ist Argentinien ein von einer extremen Urbanisierung gekennzeichnetes Land. Zweiundneunzig Prozent der Bevölkerung leben in Städten.  Es ist vielleicht paradox, dass diese beiden Merkmale Hand in Hand gehen, sich aber nicht im Versuch, urbane Landwirtschaft zu betreiben, überschneiden.

Die Diagnose ist eindeutig: In den argentinischen Städten mangelt es an Erfahrungen in großem Maßstab. Deshalb ist es wichtig, das Programm für urbane Landwirtschaft der Stadt Rosario im Detail zu analysieren, ein beispielloses Pionierprojekt, das seit drei Jahrzehnten läuft und auf mehr als 40 Hektar gesunde Lebensmittel produziert und an dem Tausende von Menschen beteiligt sind. Die drei Dimensionen der Initiative (ökologisch, sozioökonomisch und politisch-kulturell) werden beschrieben. Außerdem wird die Perspektive der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) auf die globale Bedeutung der Landwirtschaft in städtischen Kontexten erläutert.

Zum anderen wird die Erfahrung eines Menschen gezeigt, der vor zwanzig Jahren entdeckt hat, dass Landwirtschaft keine Frage des Einsatzes von gentechnisch veränderten Organismen (GMO) und Agrarchemikalien ist, sondern eine Praxis, die mit der Natur und der Wiedergewinnung von Wissen verbunden ist. Aus dieser Perspektive betreibt er die Arbeit auf den Feldern, um zu zeigen, dass die Praxis der Agrarökologie rentabler (und gesünder) ist als die der Agrarindustrie. Aber es blieb nicht dabei, sondern er wendet dieses Wissen auch auf seinen eigenen
Familiengarten im Innenhof seines Hauses an. Und dort demonstriert er das Potenzial, dass die Erzeugung eigener Lebensmittel hat.
Abschließend folgt eine Zusammenfassung konkreter Vorschläge für die Umsetzung agrarökologischer Praxen in städtischen Gebieten, die zeigen, dass eine andere Art der Landwirtschaft möglich ist: auch in Städten.

Inhalt

Einleitung      6

1. Ein Blick ins Innere eines beispiellosen Projekts      7
1.1. Ökologische Dimension      8
1.2. Sozioökonomische Dimension      8
1.3. Politische und soziokulturelle Dimension     9
1.4. Ausdrückliches      9
1.5. Die urbane Landwirtschaft aus Perspektive der FAO      9

2. Das agrarökologische Erwachen: vom Feld zum Hausgarten      11
2.1. Ein Familiengarten und das regionale Potenzial      12
2.2. Abfall, Geld und Möglichkeiten      13

3. Vorschläge      14

4. Schlussbemerkung      16

Quellennachweise      17

Impressum

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Autor: Darío Aranda (Agencia TierraViva | https://agenciatierraviva.com.ar/)
Redaktion/Lektorat: Jan Dunkhorst (FDCL)
Übersetzung (Spanisch>Deutsch): David Rojas Kienzle
Titelbild/Fotos: Urheber des Titelbildes wie auch aller weiteren Fotos in dieser Publikation ist Silvio Moriconi, der uns diese Eindrücke der „Parques Huertas“, der urbanen Gartenparks in Rosario/Argentinien, zur Verfügung gestellt hat, wofür wir uns herzlich bedanken!
Layout: Ingrid Navarrete | www.ingrid-navarrete.de
Druck: Hinkelsteindruck, 10997 Berlin
Redaktionsschluss: 01.12.2023

Gefördert von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und mit freundlicher Unterstützung der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit (LEZ) Berlin. Der Inhalt der Veröffentlichung liegt in der Verantwortung der Autor*innen und gibt nicht notwendig die Position der Herausgeber:innen wieder; die hier dargestellten Positionen geben weder den Standpunkt von Engagement Global gGmbH und des BMZ noch der LEZ Berlin wieder.

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© FDCL-Verlag Berlin, 2023 | ISBN: 978-3-949237-06-5

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