Dossier

VIELFALT STATT EINFALT

Konflikte um Biodiversität in Lateinamerika

Das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) soll die Natur schützen, stellt aber das wachstumsorientierte und ressourcenintensive Wirtschaftsmodell nicht in Frage. Wie widersprüchlich dies ist, wird besonders in Lateinamerika deutlich. Biodiversität ist zu einem bekannten und fast inflationär gebrauchten Begriff geworden – auch in Lateinamerika. Der so arg gebeutelte Kontinent kann sich rühmen, eine lange Liste von sogenannten megadiversen Ländern zu beherbergen. Das selbstverständliche Sprechen über Biodiversität lässt leicht vergessen, wie jung der Begriff ist und in welcher Weise er die Wahrnehmung von Realität verändert. In den Umweltdebatten der 1970er Jahre taucht vermehrt das „Artensterben“ als große Bedrohung auf. Aber erst in den 80ern wird der Begriff „Biodiversität“ häufig und systematisch verwendet. Um so erstaunlicher ist, dass 1992 auf der UN-Konferenz in Rio bereits die Biodiversitätskonvention (CBD) verabschiedet wird. Biodiversität ist fortan ein fester Bestandteil globaler Umweltpolitik und nationaler Regulierungen. (…)

INHALT
4 Artenreichtum versus Monokultur // Biodiversität in Lateinamerika
10 Zwischen Schutz und Ausverkauf // Das Nagoya-Protokoll in Costa Rica
13 „Das Männchen zieht den Nachwuchs auf“ // Interview mit der chilenischen Amphibienforscherin Johara Bourke
16 Nationalpark à la chilena // Umweltschutz auf Kosten der Natur
18 Erfolgreiche Verteidigung // In Mexiko teilen Indigene gegen Monsanto aus
20 Freifahrtschein für das Agrobusiness // Neue Biotechnologien in Brasilien
23 Kartoffelsorten für die Zukunft // In Peru erlebt kleinbäuerliches Wissen eine Renaissance
26 „Das Grundgesetz schützt unser Land“ // Interview mit Blas López über indigene Selbstverwaltung in Panama
29 Die koloniale Logik verstehen // Die globale Biodiversitätspolitik beruht auf einer europäisch geprägten Wahrnehmung
33 Glossar

IMPRESSUM
// BIODIVERSITÄT Erscheint als Dossier Nr. 17 innerhalb der LN 533 (Nov. 2018) // Herausgeber und Verlag Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL e.V.) & Lateinamerika Nachrichten e.V. // Druck Hinkelsteindruck, 10997 Berlin // Redaktion Redaktionskollektiv der LN und FDCL e.V. // V.i.S.d.P. Tobias Lambert, Rita Trautmann, Jan Dunkhorst // Redaktionsschluss 26.09.2018

// MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG DER LEZ BERLIN UND GEFÖRDERT VON ENGAGEMENT GLOBAL IM AUFTRAG DES BMZ
// Für den Inhalt dieser Publikation ist allein das FDCL e.V. verantwortlich; die hier dargestellten Positionen geben weder den Standpunkt der LEZ Berlin oder von Engagement Global gGmbH und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wieder.

 

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