„Zum ersten Mal werden wir von einem Präsidenten gesehen“, sagt Alfredo Añasco, ökologischer Kleinbauer aus dem Valle del Cauca aus dem Südwesten Kolumbiens. Der Anbau von Zuckerrohr-Monokulturen hat dort zu einem Mangel an fruchtbarem Land und Wasser für die Bäuerinnen und Bauern geführt, sowie zu ernsthaften Problemen durch den Einsatz von Pestiziden, die Verbrennung des Zuckerrohrs und Zwangsumsiedlungen. Darüber hinaus ist die Region bis in die Gegenwart vom bewaffneten Konflikt betroffen.
Nun spricht die kolumbianische Regierung von Rechten für Bäuerinnen und Bauern, von Landreform und der Entwicklung einer öffentlichen Politik für Agrarökologie. Wo liegen die Herausforderungen und wie kann es gelingen, die nötige Transformation hin zu einem gerechten und nachhaltigen Ernährungssystem zu gestalten und Frieden in die ländlichen Regionen zu bringen? Welche Rolle spielt dabei die internationale Gemeinschaft, z. B. Deutschland, dass eine Zukunftspartnerschaft für nachhaltige Landwirtschaft mit Kolumbien geschlossen hat? Welche Erwartungen haben die Kolumbianer*innen an diese Partnerschaft?
Dazu wird Alfredo Añasco berichten. Er hat sich gegen den Einsatz von Pestiziden und Monokulturen entschieden, arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich mit dem Ansatz der Agrarökologie und verfolgt den Beginn der Landvergabe in seiner Region. Alfredo ist Mitglied im Netzwerk der agrarökologischen Märkte des Valle del Cauca (Red de mercados agroecologicos campesinos del Valle del Cauca), sowie im Nationalen Netzwerk für familienbetriebene Landwirtschaft (Red Nacional de Agricultura Familiar – RENAF). Er begleitet das kolumbianische Landwirtschaftsministerium bei der Entwicklung einer öffentlichen Politik für Agrarökologie.
Die Veranstaltung findet auf Spanisch statt. Bei Bedarf gibt es Flüsterübersetzung auf Deutsch.