Film + Gespräch

Gold Fever

Rohstoffgeschichten - Veranstaltung im Rahmen der ALTERNATIVE ROHSTOFFWOCHE

Gesprächsgäste: Andrew Sherburne (Regisseur, via Skype), Eva Kalny (Universität Hannover, Forschung zu sozialen Bewegungen in Guatemala; angefragt

Gold Fever ‚Global Screening Day‘ am 17. Oktober 2013. Mehr als 50 Aufführungen auf allen Kontinenten!

8b17979d37Mit Gold lässt sich viel Geld verdienen. Doch profitieren nur die wenigsten – die Goldcorp Inc gehört zu den Profiteuren, ein kanadisches Bergbauunternehmen, das unter anderem die Mine Marlin bei San Marcos/Guatemala betreibt. Die Versprechen nach Wohlstand für die ansässige Bevölkerung haben sich nicht erfüllt. Sie haben dagegen mit den Folgeschäden und Begleiterscheinungen des Goldabbaus zu kämpfen – Zerstörung der Natur, Verseuchung des Wassers, der Verlust der eigenen Territorien, das Auseinanderbrechen der Gemeinschaft.

Der guatemaltekische Staat stellt sich schützend vor das Unternehmen und geht massiv gegen den Protest der Bevölkerung vor.

Der Film begleitet und dokumentiert den Widerstand der Menschen, die sich nicht damit abfinden, dass die eigene Lebensgrundlage für immer zerstört werden soll. Unermüdlich kämpfen Diodora, Crisanta und Gregoria, Mitglieder der Gemeinde San Miguel Ixtahuacán, für ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, frei von Repressionen und Krankheit durch die Kontamination der Landschaft.

Gold Fever ist eine Parabel auf das mörderische System des Kapitalismus, das einer Minderheit im Globalen Norden einen verschwenderischen Lebensstil ermöglicht, auf Kosten der rücksichtslosen Ausbeutung und irreparablen Zerstörung der Lebensgrundlage der Menschen im Süden. Die Dokumentation zeigt aber auch Menschen, die sich nicht in das System fügen, sich auflehnen und aktiv für ein besseres Leben kämpfen.

Auch wenn Goldcorp eine kanadische Firma ist – die Aktivitäten in Guatemala können getrost als international beschrieben werden. Goldcorp erhielt von der Weltbank für den Bau der Marlin Mine einen Kredit über 45 Millionen US-Dollar. Und mancher europäische oder bundesdeutsche Euro mag über institutionelle Anleger wie Banken oder Investitionsfonds durchaus einen Weg gefunden haben, über den Goldcorp sich an den Börsen in New York und Toronto finanziert.

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