Buch

„... denn das Land existiert nur für wenige, nicht für mich“

Überlebensstrategien für Kleinbauern im Zentralwesten Brasiliens

Bis heute ist die Landfrage eines der großen, ungelösten Probleme Brasiliens. Die sogenannte Landflucht, die eigentlich eine Landvertreibung ist, verdrängt die Menschen nicht nur in die bis zur Unerträglichkeit anwachsenden Städte, sondern auch in das „leere“ Amazonien.

Der vorliegende Band beschreibt die Ursachen, die zu dieser Landvertreibung führen und das Schicksal der Menschen, die den „Marsch nach Western“ antreten. Am Beispiel der Region Pontes e Lacerda am Rande des Amazonasbeckens wird gezeigt, welche Anstrengungen die Bäuerinnen und Bauer unternehmen, einer weiteren Landvertreibung zu entgehen. Unterstützt werden sie dabei durch eine Equipe der brasilianischen Entwicklungsorganisation FASE.

Inhalt

I Eniführung in die Problematik und Lokalisierung der untersuchten Region
II Rahmenbedingungen der Untersuchun und Vorgehensweise
III Beschreibung und Analyse der Lebenssituation der Kleinproduzenten im Tal der Rio Guaporé
1. Einleitung
2. Entwicklung der Besiedlung und Verteilung des Landes
2.1 Pontes e Lacerda als Situation auf der innerbrasilianischen Migrationsroute
2.2 Landkonflikte und Verteilung des Landes
2.3 Bevölkerungsentwicklung und Goldrausch
3. Der landwirtschaftliche Sektor
3.1 Natürliche Produktionsbedingungen
3.2 Zum Verhältnis zwischen Lati und Minifundien
3.3 Beschreibung eines Kleinproduzentenbetriebes.
4. Weitere Auswirkungen der brasilianischen Agrarpolitik auf die Lebenssituation der Kleinbauern
4.1 Direkte und indirekte Agrarpolitik
4.2 Infrastrukturelle Erschließung der Region: (Schul, Gesundheits und Transportwesen)
4.3 Vermarktung der Agrarprodukte, Preisbildung und Marktzugang
4.4 Beratungs und Kreditwesen
5. Die Aktivitäten der Agroindustrie in der Region-Beispiel Baumwollsektor-Selbstausbeutung der Kleinproduzenten
5.1 Die Bedeutung des Baumwollmarktes- Räumliche Verteilung der Produktion innerhalb des Landes.
5.2 Die Strauktur des Baumwollsektors im Tal des Rio Guaporé
5.3 Zusammenarbeit zwischen Baumwollfirmen und produzenten, Auswirkungen auf die Kleinbauern
5.4 Schlußfolgerungen
IV Gegenstrategien zur Migration
1. Einleitung
2. Die Rolle einiger gesellschaftlicher Institutionen und die gespaltene Haltung der Regierung
2.1 Der Standtpunkt der brasilianischen Regierung
2.2 Das POLONOROESTE Programm und der Genossenschftsverband
2.3 Die Stellung der Kirchen
2.4 Die Landarbeitergewerkschaft
3. Die ökonomische und politische Organisation der Landbevölkerung zur eigenen Interessensvertretung- Die Arbeit von FASE
3.1 FASE NACIONAL, Aufbau, Zielsetzung, Finanzierung, momentane Entwicklung
3.2 FASE GUAPORÉ, Abriß der bischerigen Arbeit
3.3 Ziele der Equipe Guaporé
3.4 Personalstruktur und Arbeitsweise der Equipe
3.5 Kritik an der Arbeit von FASE
V Zukunftschancen für die Kleinbauernfamilien in der Region
1. Einleitung
2. Zukunftschancen unter den jetzigen Bedingungen
3. Über die Rolle der politischen Verhältnisse bei der Migrationsfrage
3.1 Die Bereitschaft und das Vermögen der Kleinbauern, sich politisch zu betätigen
3.2 Die Herrschaftsverteilung in der brasiliansichen Gesellschaft
4. Entwurf einer Lösungsstrategie
4.1 Gründe für die Erhaltung des kleinbäuerlichen Betriebes
4.2 Wie können die Bauern unterstütz werden? Die Subsistenzlandwirtschaft hat keine Zukunft in der Region
4.3 Wie kann ein Genossenschaftsprojekt in der Region aussehen?
VI Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Verzeichnis der Abkürzungen und brasilianischen Ausdrücke

Impressum

FDCL-Verlag. Hrsg. vom ASA-Programm der Carl-Duisberg-Gesellschaft e.V.; FDCL, Berlin 1992