Veranstaltung

Und dann kam der Bergbau

Betroffene berichten über die gravierenden Folgen des Kohleabbaus in Kolumbien

in El Hatillo, gelegen im Nordosten Kolumbiens, zeigen sich exemplarisch die Probleme, die der Kohlebergbau im großen Stil provoziert: Das Dorf ist eingekesselt von mehreren Tagebauen der Unternehmen Drummond, CNR (Colombian Natural Resources) (beide USA) und Prodeco/Glencore (Schweiz), die sich immer weiter ins Land fressen und sich die umliegenden Territorien der Bevölkerung einverleiben. Die Bewohner*innen können keine Landwirtschaft und Viehzucht mehr betreiben, der Fluss ist verseucht, die Luft kontaminiert, Haut- und Atemwegserkrankungen haben zugenommen. Der Bergbau hat den rund 700 Bewohner*innen keinen Wohlstand gebracht. Im Gegenteil: Seit der kolumbianische Staat 2010 die Umsiedlung der Gemeinde anordnete, kam es mehrfach zu Ernährungskrisen. Die Verhandlungen mit den drei Unternehmen wiederum treten seit Jahren auf der Stelle.

Am 28.04. von 14.00-17.00 h haben wir die Möglichkeit mit drei Vertreter*innen über die derzeitige Situation vor Ort zu sprechen. Themen sollen u.a. sein,

  • Hintergründe über die Transformationsprozesse im Gebiet und deren Auswirkungen auf das Dorf und die Rolle der kolumbianischen Behörden und Regierung,
  • die Verantwortung Deutschlands als wichtigem Importeur von kolumbianischer Kohle,
  • die Forderungen der Aktivist*innen in konkrete Handlungs- und Unterstützungsstrategien umsetzen.

Das Gespräch findet auf Spanisch statt und kann bei Bedarf übersetzt werden.

Referent*innen:

Diana Fonseca, Sprecherin der Gemeinschaft El Hatillo und Menschenrechtsverteidigerin, engagiert in der Verhandlung über die unfreiwillige Umsiedlung von El Hatillo wegen Umweltverschmutzungen.

Gloria Holguín, Expertin in Entwicklungspolitik mit Master in Menschenrechten und Demokratisierung, engagiert in der Begleitung und Beratung von Gemeinschaften mit sozialen und Umweltkonflikten. Koordinatorin des Bereichs Territorium und Menschenrechte bei Pensamiento y Acción Social (PAS).

Rafael Figueroa, Anwalt mit Spezialisierung auf Landrechte und aktiv in der Begleitung und Beratung von Gemeinschaften, die sich gegen Landraub und Vertreibung wehren. Koordinator der Bereichs Transitionsjustiz bei PAS.

 

Zur Kampagne „Hands on the Land for Food Sovereignty“ 

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