Angesichts dessen hat sich die Defensoría Popular zu einer wichtigen Referenz zur juristischen Vertretung der von staatlicher Repression betroffenen Bevölkerung entwickelt – insbesondere im Zuge der massiven Mobilisierungen der Student_innen und Bürger_innen seit 2011. Dabei hat die Defensoría bspw. Student_innen, gewerkschaftlich Organisierte, Bewohner_innen der Armenviertel, Mitglieder der Mapuche-Gemeinden und Umweltaktivist_innen gerichtlich vertreten und verteidigt. Bei vielen dieser juristischen Fälle wurde das noch aus der Pinochet-Diktatur stammende Anti-Terror-Gesetz – vor allem gegen Mapuche-Aktivist_innen – angewendet. Es lässt Aussagen anonymer Zeugen zu, verbietet den Strafverteidigern in den ersten sechs Monaten des Verfahrens Zugang zu den Ermittlungsakten und erlaubt bei bestimmten Straftaten die Verdopplung der Strafe.
Im Rahmen einer Rundreise besuchen Vertreter_innen der Defensorìa Popular momentan Frankreich, Spanien und Deutschland mit dem Ziel, international auf das Problem der Kriminalisierung der sozialen Proteste in Chile und der wiederholten gerichtlichen Verurteilung sozialen Aktivist_innen aufmerksam zu machen, Arbeitskontakte zu knüpfen und für eine solidarische Unterstützung ihrer Arbeit einzutreten.
In diesem Zusammenhang freuen wir uns, zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung mit zwei Vertreter_innen und Anwält_innen der Defensorìa Popular einzuladen: María Rivera und Rodrigo Román. Sie werden über ihre Arbeit berichten und die institutionalisierten Praktiken der Kriminalisierung sozialer Proteste in Chile aufzeigen – eine Entwicklung die auch zur Realität anderer Länder gehört und von daher hinreichend Stoff für eine gemeinsame Diskussion bietet.
Auf Spanisch mit konsekutiver Übersetzung auf Deutsch
La Defensoría Popular se encuentra realizando una gira por diferentes países de Europa (Francia, España, Alemania) con el objetivo de dar visibilidad internacional al problema de la repetida acusación criminal que se hace contra los luchadores sociales y los grupos militantes en Chile; generar redes de trabajo con organizaciones afines y conseguir apoyos solidarios
En este contexto, tenemos el agrado invitarl@s a la presentación que realizarán en Berlín los representantes de la Defensoría Popular: la abogada coordinadora María Rivera y el abogado Rodrigo Román. En esta ocasión tendremos la oportunidad de compartir y desarrollar reflexiones y prácticas de defensa contra la violencia de Estado cada vez más institucionalizada, no sólo como realidad en Chile, sino también como tendencia global.
El encuentro se llevará a cabo el día martes 2 de diciembre a las 18 hrs. en las dependencias del FDCL (Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika).