Auch nach der Sandinistischen Revolution 1979 hat sich für die Frauen Nicaraguas wenig geändert. Das Leben vieler Frauen ist noch immer durch Gewalterfahrungen geprägt, wobei der Femizid – Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts – nur die extremste Form der Aggression darstellt. Die Zahlen der Opfer von häuslicher, sexueller und emotionaler Gewalt sind in den letzten Jahren gestiegen. Verschärft wurde die Situation seit 2006 durch das absolute Abtreibungsverbot, das selbst therapeutischen Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellt; in einem Land, das eine der höchsten Teenager-Schwangerschaftsraten Lateinamerikas hat und in dem Vergewaltigung weit verbreitet ist.
Sara Henríquez und Yolanda Acuna, Vertreterinnen der Frauenbewegung in Nicaragua und Gunda Opfer, Sprecherin der Themen-Koordinationsgruppe „Menschenrechtsverletzungen an Frauen“ der Deutschen Sektion von Amnesty International, berichten über ihr Engagement gegen das totale Abtreibungsverbot. In einem gemeinsamen Gespräch soll diskutiert werden, welche Auswirkungen das Gesetz auf die Arbeit der Frauenrechtsorganisationen hat, welche Konsequenzen sich für das Leben der Frauen ergeben und wie eine länderübergreifende Solidarität möglich ist.
Die Veranstaltung wird konsekutiv übersetzt.
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