Die Amazonasregion ist in Gefahr. Wasserkraftwerke, Bergbau und intensive Landwirtschaft bedrohen die Artenvielfalt und das kulturelle Erbe der indigene Bewohner*innen. Alles weit weg? Von wegen, die Zerstörung des größten Regendwaldgebiets der Erde wird auch in Europa zu spüren sein. Denn das aus dem Wald verdampfende Wasser beeinflusst die Niederschläge in Südamerika und auf der ganzen Welt. Zudem ist er eine riesige Kohlenstoffsenke: Verschwindet der Wald, entweichen enorme Mengen CO2, mit unabsehbaren Folgen für das Weltklima.
Besonderen Schutz bedürfen deshalb vor allem die Quellflüsse des Amazonas. Das gesamte amazonische Tiefland würde darunter leiden, wenn dieses sensible Ökosystem geschädigt wird. Und längst gibt es Entwicklungspläne für die Region, die nichts gutes verheißen: Dutzende Staudämme sollen entstehen, um Strom für wenig nachhaltige Bergbauprojekte zu liefern. An anderen Stellen soll der Wald ganz für Palmölplantagen gerodet werden. Die Auswirkungen wären noch tausende Kilometer flussabwärts spürbar und bedrohen die Lebensgrundlage von Menschen und der Natur.
Die Indigenen des Amazonas wollen dem nicht tatenlos zusehen und haben die Initiative „Cuencas Sagradas“ (Heilige Quellflüsse) ins Leben gerufen. Indigene Organisationen aus Ecuador und Peru wollen zwischen den Amazonas-Quellflüssen Napo und Marañón ein Gebiet von 20 Millionen Quadratkilometer unter besonderen Schutz stellen. Nur so kann die Existenz des Amazonas und das Überleben der hier lebenden indigenen Gruppen garantiert werden.
Das Projekt knüpft an die leider gescheiterte Yasuní-Initiative an. Doch die Initiatoren haben aus den Fehlern gelernt: Diesmal richten sich die Indigenen vor allem an die weltweite Zivilgesellschaft, um Unterstützung zu bekommen. An Geld fehlt es nicht, denn das Vorhaben könnte mit Mitteln des Green Climate Fonds der Organisation Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen finanziert werden.
Auf der Veranstaltung informiert Robert Guimarães von der peruanischen Organisation AIDESEP über die Situation der Indigenen im peruanischen Tiefland und erklärt wie genau die Initiative „Cuencas Sagradas“ den Amazonas und das Weltklima retten kann.