Veranstaltung

Die andere Seite der Medaille

Folgen des Bergbaus in Peru und Alternativen aus der Zivilgesellschaft

Javier Jahncke und Mattes Tempelmann, Geschäftsführer und Mitarbeiter des Red Muqui (Lima)

Libro020715Für die peruanische Regierung gilt Bergbau als der Motor zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes. Trotz sinkender Rohstoffpreise hält sie an diesem Modell fest und senkt sogar Umwelt- und Sozialstandards, um mehr Investoren ins Land zu locken. Vom Verkauf der Rohstoffe verspricht sich die Regierung Wohlstand und Fortschritt. Doch der Bergbau in Peru hatnachweisbar keine nennenswerten positiven Effekte auf Beschäftigung, geschweige denn auf Armutsminderung. Zudem konkurriert der Bergbau mit ländlichen Gemeinden um Land und Wasser. Der Bergbau hinterlässt zerstörte Ökosysteme, die Folgen sind verheerend. Aktuell sind 22% der Landesfläche Perus für Bergbau konzessioniert. Sie werden ohne Mitsprachemöglichkeit der Bevölkerung vergeben. Soziale Umweltkonflikte zwischen der Lokalbevölkerung in Bergbaugebieten und den dort wirkenden Bergbauunternehmen haben in den vergangenen zehnJahren deutlich an Intensität und Zahl zugenommen. Laut offiziellen Angaben gab es im September 2015 in Peru 214 soziale Konflikte, von denen 91 aufgrund von Bergbauaktivitäten entstanden sind. Proteste von sozialen Organisationenwerden häufig kriminalisiert und von Polizei und Armee mit Waffengewalt unterdrückt.

Das landesweite bergbaukritische Netzwerk Red Muqui erarbeitet Vorschläge für eine Reformierung des Bergbausektors und macht sich stark für Alternativen. Diese beinhalten unter anderen eine geplante Abkehr des Landes von der Abhängigkeit von diesem Rohstoffsektor bis hin zu partizipativen Raumplanungsprozessenzur Identifizierung regionaler Alternativen zum Bergbau.

Veranstaltung in Deutsch und Spanisch, bei Bedarf Flüsterübersetzung.

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