Flusslandschaft am Marañon, Quelle: Claudia Koch
Der Marañón in Peru ist einer der wichtigsten Quellfüsse des Amazonas. In ihm werden aus den Anden wichtige Mineralien als Sedimente in das Tiefand transportiert wo sie als Nährstoffe dienen. In den Tälern des wilden Bergfusses sind einzigartige Ökosysteme und Landschaften von atemberaubender Schönheit zu fnden.
Doch der Marañón ist in Gefahr. Die peruanische Regierung plant eine Kaskade von über zwölf Großstaudämmen an ihm zu errichten. Ein wild fießender Fluss würde praktisch in ein stehendes Gewässer verwandelt. Die Konsequenzen wären fatal und würden teilweise den gesamten Kontinent betreffen: Der Sedimentabfuss würde unterbunden und das ganze Amazonasgebiet von einer seiner wichtigsten Nährstoffquelle abgeschnitten. Die Migration von Fischarten zu ihren Laichplätzen würde unterbrochen, was unweigerlich zu ihrem Aussterben führt. Das Mikroklima in der Region würde auf unvorhersehbare Art und Weise verändert. Die Menschen, die in den Tälern des Marañón leben, würden ihre Wohnungen und ihr Einkommen verlieren.
Dabei ist fraglich, ob die Projekte wirklich einen Sinn haben, abgesehen davon, sie zu bauen: Hauptinteressent an den Projekten ist der brasilianische Baukonzern Odebrecht, der tief in einem Korruptionsskandal verstrickt ist und nachweislich über Schmiergeldzahlungen massiven Einfuss auf die peruanische Politik genommen hat. Immer mehr Menschen in Peru fragen sich: Für wen sollen die Staudämme eigentlich gebaut werden, abgesehen von Odebrechts Proftinteressen?
Doch Proteste gegen die Projekte werden gewaltsam unterdrückt. Odebrecht engagiert lokale Polizeieinheiten, um die Opposition gegen die Staudammpläne klein zu halten. Der Anwalt Álvaro Másquez Salvador von der Nichtregierungsorganisation Instituto de Defensa Legal, die Rechtsbeistand für Menschenrechts- und Umweltaktivit*innen bietet, berichtet über die jüngsten Entwicklungen und den Stand der Staudammpläne für den Marañón.
Veranstaltung auf Spanisch. Übersetzung kann bei Bedarf gestellt werden.
