Entschädigung kommt zu spät: Der frühere VW-Mitarbeiter Lúcio Bellentani (rechts) wurde über Monate schwer gefoltert und ist mittlerweile verstorben.
Foto: Rosa Luxemburg Stiftung São Paulo

Einigung stellt einen ersten Schritt zur Übernahme historischer Verantwortung dar, doch Sprachregelung, Spendencharakter und Unvollständigkeit der Entschädigungen lassen Zweifel an echtem Schuldeingeständnis von Volkswagen.

Volkswagen do Brasil hat sich im Rahmen der seit Ende 2017 in São Paulo stattfindenden außergerichtlichen Verhandlungen unter Vermittlung der brasilianischen Bundesstaatsanwaltschaft dazu bereit erklärt, Entschädigungszahlungen zu leisten. Damit stellt sich Volkswagen der historischen Verantwortung aufgrund der aktiven Beteiligung an politischer Verfolgung und Unterdrückung von Oppositionellen während der brasilianischen Militärdiktatur (1964-1985).

Dabei geht es um eine Summe in Höhe von insgesamt 36 Millionen Reais (derzeit umgerechnet rund 5,6 Millionen Euro), die in Individual- und Kollektiventschädigungen gezahlt werden sollen. Dies geht aus der am Mittwoch auf der Webseite der Bundesstaatsanwaltschaft in São Paulo veröffentlichten Einigung hervor (siehe hierzu ausführlich weiter unten „Zum Hintergrund“).

Als Mitgliedsorganisation des Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre begrüßt das FDCL diesen Schritt, der nur aufgrund des kontinuierlichen Engagements vieler Menschen, u.a. unseres freien Mitarbeiters (und Mitglied des Dachverband-Vorstands) Christian Russau möglich wurde.

Zum vollständigen Bericht geht es hier: externer link!