Mit einem gemeinsamen Brief fordert ein EU-weites Bündnis von über 50 NGOs, darunter Greenpeace, Friends of the Earth Europe und IFOAM EU, die Abgeordeten des Europaparlaments dazu auf, für Änderungsanträge zu stimmen, welche die Europäische Union dazu aufruft, sich bei der COP 15 der CBD für ein globales Moratorium für die Freisetzung von Gene Drive Organismen in die Natur einzusetzen.
Bei der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments am 16. Januar 2019 will das Europaparlament seine Positionierung zur nächsten Vertragsstaatenkonferenz der UN Biodiversitätskonvention, der COP 15 der CBD, festlegen.

Die nächste Vertragsstaatenkonferenz der CBD im Oktober 2020 in China könnte einer der letzten Momente sein, um geplante Freisetzungen von Gene Drive Mücken durch das Projekt Target Malaria zu unterbinden. Eine Freisetzung von Gene Drive Organismen würde eine unkontrollierbare Ausbreitung der auf neuartige weise gentechnisch veränderten Organismen verursachen – und eine globale Ausbreitung und unwiderrufliche Veränderung oder Schädigung von Ökosystemen zur Folge haben. Da es bis dato keine Möglichkeit gibt, einmal freigesetzte Gene Drive Organismen wieder aus der Natur zu entfernen oder Veränderungen und Schäden in Ökosystemen, Nahrungsnetzen und an der Artenvielfalt rückgängig zu machen, widerspricht eine solche Freisetzung dem Vorsorgeprinzip. Dieses wurde eigens von der CBD zum Schutz der Artenvielfalt geschaffen und ist die Grundlage des europäischen als auch deutschen Naturschutzrechts.

Save Our Seeds hatte sich im Jahr 2019 für die Einbringung entsprechender Änderungsanträge im Europaparlament stark gemacht und unterstützt als Teil eines starken Bündnisses aus deutschen NGOs, Stiftungen und Expert*innen die Forderungen des Briefes und die Unterstützung von Änderungsanträgen, die zum Ziel haben:

  • eine Freisetzung von Gene Drive Organismen in die Natur zu unterbinden
  • die Anwendung und rechtliche Stärkung des Vorsorgeprinzips unterstützen
  • eine vorbeugende Technikfolgenabschätzung, Horizon Scanning und Monitoring für neue Technologien wie Gene Drives vorzuschreiben
  • die Wahrung von Rechten auf eine informierte vorherige Zustimmung lokaler Gemeinschaften und indigener Völker vor einem Einsatz risikoreicher Technologien in ihrer Umwelt zu gewährleisten

 

Download: Verbändebrief an Europaparlamentarier*innen
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Gene Drives stoppen:
Petition für ein Freisetzungsverbot von Gene Drive Organismen

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