Mitglieder der „Hands on the Land“ Kampagne beim Kampagnen Kick-off auf der People’s Expo in Mailand 5. Juni 2015

Mitglieder der „Hands on the Land“ Kampagne beim Kampagnen Kick-off auf der People’s Expo in Mailand 5. Juni 2015

Land ist keine Ware ! Für Ernährungssouveränität und eine demokratische Kontrolle des Zugangs zu Land, Saatgut und Wasser

Das derzeitige Agrar- und Ernährungssystem begünstigt transnationale Konzerne und gefährdet kleinbäuerliche Strukturen und die Existenzgrundlagen ländlicher Gemeinden. Es verursacht und verschärft weltweit Landraub, Klimawandel, Hunger und Unterernährung.

Die neue gesamteuropäische Kampagne „Hands on the Land for Food Sovereignty“ stellt sich diesen Entwicklungen entgegen: Der Einsatz für eine demokratische Kontrolle des Zugangs zu Land und anderen natürlichen Ressourcen wie auch für eine globale Landwirtschaft, die sich am Konzept der Ernährungssouveränität orientiert, stehen im Zentrum der Kampagne. Diese wurde von 16 europäische Organisationen (darunter das FDCL), einschließlich kleinbäuerlicher Bewegungen, Umwelt- sowie Menschenrechtsorganisationen ins Leben gerufen. Der Startschuss der Kampagne erfolgte Anfang Juni auf der Expo dei Popoli in Mailand. „Hands on the Land“ wird alternative Lösungen für Problematiken der Nahrungs-, Energie-, Land- und Klimakrise unterstützen und bekannter machen, die auch auf der offiziellen Expo 2015 unbeachtet bleiben.
„Der Zugang zu natürlichen Ressourcen – Land miteingeschlossen – sind ein Menschenrecht, keine Ware“, machte Ibrahim Coulibaly von der Koordinationsstelle der Bauernorganisationen in Mali (CNOP) zum Kampagnenstart auf der Pressekonferenz in Mailand klar. „In Mali sind wir Zeugen davon, wie Hunderte von Kleinbauern und -bäuerinnen von ihrem Land, das sie seit Generationen bewirtschaften, vertrieben werden. Wenn sie gegen die Vertreibung Widerstand leisten, werden sie verhaftet. Da ihre Rechte konstant verletzt werden, flüchten viele in die Städte, ohne Chance auf einen Job. Andere sterben beim Versuch das Mittelmeer zu überqueren“, so Coulibaly weiter.
Vor dem Hintergrund des so genannten `Europäischen Jahres der Entwicklung´ hebt die Kampagne auch den negativen Einfluss von EU Politiken auf Kleinbauern und -bäuerinnen hervor. Hanny van Geel, Mitglied der europäischen Koordination von La Via Campesina, erklärte: „Die Entwicklungszusammenarbeit der EU sollte Kleinbauern und -bäuerinnen als eigenständige Investoren behandeln, die von öffentlicher Politik unterstützt werden müssen. Im Gegensatz dazu setzt die EU jedoch auf Partnerschaften mit Agrarkonzernen und exportorientierte Landwirtschaft, in die auch die kleinbäuerliche Landwirtschaft eingebunden werden soll. Das ungeachtet der Tatsache, dass es die Kleinbauern und -bäuerinnen sind, die – vornehmlich für den Eigenbedarf und den lokale Märkte – nachhaltig einen Großteil der Weltbevölkerung ernähren. Das Ergebnis ist die Zerstörung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in Nord und Süd im Namen der Ernährungssicherung.“
„Hands on the Land“ stellt die Visionen und Bestrebungen derjenigen, die den Großteil der weltweiten Nahrungsmittel produzieren wie Kleinbauern und –bäuerinnen, Hirt_innen und Fischer_innen und gleichzeitig am stärksten von den negativen sozialen und ökologischen Folgen des vorherrschenden Agrarmodells betroffen sind, in den Mittelpunkt der Lösungsansätze für die Nahrungsmittel- und Klimakrise. Das alternative Ansätze auch in Europa in der Praxis funktionieren können, zeigte Alejandra Serrato Delgado des Sindicato Obrero del Campo (SOC) aus Andalusien in Spanien: „Nachdem wir es geschafft hatten, etwas Land wiederzugewinnen, konnten wir in einer kleinen Stadt nahe Sevilla Lebensmittel produzieren und verarbeiten und so Arbeit und Einkommen für alle Bewohner_innen sichern. Wir sprechen nicht von Landbesitz, sondern dem Zugang zu Land als Schlüssel zum Recht auf Nahrung“.
Mit einem breiten Spektrum an Aktivitäten will die europaweite Kampagne „Hands on the Land“ die Öffentlichkeit, Medien, Aktivist_innen und politische Entscheidungsträger_innen ansprechen und für Fragen der Nutzung und Kontrolle von Land und anderen natürlichen Ressourcen sowie für das Recht auf Nahrung und Ernährungssouveränität sensibilisieren und mobilisieren.

Zur Homepage der Kampagne „Hands on the Land for Food Sovereignty“ geht es  hier

Hier kann der Kampagnen-Flyer heruntergeladen werden: HOTL Flyer

Rückfragen & Kontakt:
Jan Dunkhorst – Kampagne „Hands on the Land“, FDCL
jan.dunkhorst(at)fdcl.org
+49 30 6934029

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RTEmagicC_EUflag_jaune_w200p_16.jpgThis campaign is financially supported by the European Commission. The views expressed herein are not of the EC.
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