Ackerland gilt spätestens seit Beginn der jüngsten Finanzkrise 2008/2009 weltweit als höchst lukrativ. Eine anwachsende Weltbevölkerung, steigender Bedarf an Lebensmitteln, zunehmender Fleischkonsum in Schwellenländern und die Begrenztheit landwirtschaftlicher Anbauflächen versprechen auf lange Sicht gute Geschäfte im Agrarbereich. Dies hat in den vergangenen Jahren zu einer Welle von Landnahmen (Land Grabbing) geführt, an der zahlreiche Akteure beteiligt sind. Private Fonds investieren in Land, um Profite zu erzielen; Regierungen subventionieren Firmen, die im Ausland Lebensmittel für die eigene Bevölkerung anbauen; und Unternehmen kaufen oder pachten in vielen Ländern des globalen Südens Ackerland zu Spottpreisen.

Unter dem globalen Trend leiden in erster Linie die kleinbäuerliche Landwirtschaft, die Umwelt und die 870 Millionen Hungernden, die hauptsächlich auf dem Lande leben. Mit den großen Landkäufen geht häufig eine stärkere Bodenkonzentration, die Vernichtung ländlicher Arbeitsplätze sowie eine höhere Abhängigkeit von Grundnahrungsmittelimporten einher, da die gekauften Flächen häufig dem Exportanbau dienen. Betroffen vom Land Grabbing sind vor allem Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika, aber auch in Osteuropa. An der Jagd nach Land haben auch deutsche Unternehmen, Fonds und Politiken ihren Anteil. Das Factsheet gibt einen Überblick über die unterschiedlichen deutschen Akteure.

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