Vom 30. September bis zum 5. Oktober wird Bernardo in Deutschland sein. Er wird in öffentlichen Abendveranstaltungen, Lobbytreffen mit Abgeordneten und gegenüber der Presse über den sozialen Widerstand gegen den Goldbergbau in El Salvador berichten. Danach wird er mit uns nach Bratislava reisen, wo er auf der Internationalen Konferenz über Verantwortlichen Bergbau (6. bis 7. Oktober) seine Kritik gegenüber Unternehmen äußern und Erfahrungen mit NGOs austauschen wird. Schließlich wird sich Bernardo mit RepräsentantInnen des Widerstands gegen die Goldmine in Rosia Montana in Rumänien treffen. Rumänien wird wie El Salvador von einem kanadischen Bergbaukonzern verklagt, weil sich die Regierung weigerte, eine Abbaukonzession zu erteilen.
Metallischer Bergbau hätte dramatische Folgen in El Salvador
CRIPDES begleitet seit Anfang 2015 die Kampagne Stop Mad Mining. Im März berichtete die CIR über die dritte lokale Volksbefragung im departamento Chalatenango, in der eine überwältigende Mehrheit der Gemeinde Nueva Trinidad gegen die Ansiedlung eines Bergbauprojektes stimmte. Durch Aufklärungskampagnen gegenüber der Bevölkerung und PolitikerInnen will CRIPDES ein Bergbaubauverbot für das ganze Land erwirken. Aktuell sind alle Abbaulizenzen durch ein Moratorium der Regierung von 2012 auf Eis gelegt. Doch die Unternehmen nehmen dies nicht einfach so hin. Die wohl perfideste Strategie verfolgt das australianisch-kanadische Unternehmen OceanaGold, das El Salvador vor dem Schiedsgerichtshof der Weltbank auf 301 Millionen US Dollar hat. CRIPDES begleitet diesen Prozess als zivilgesellschaftlicher Zeuge. Sollte die Regierung dem Druck der Konzerne nachgeben und Abbaulizenzen verteilen, würde diese zu einer Verseuchung der ohnehin schon knappen und bereits verschmutzen Wasservorkommen führen. Außerdem befürchtet CRIPDES, dass gewaltsame Auseinandersetzungen infolge von Bergbaukonflikten zwischen Unternehmen und UmweltschützerInnen sowie durch die Spaltung von Gemeinden ausbrechen könnten. Die zahlreichen Brennpunkte in der Nähe von Minen in den Nachbarländern Guatemala, Honduras und Nicaragua geben uns eine Vorahnung, welche Auswirkungen der Bergbau in El Salvador haben könnte.
Warum der Widerstand gegen Goldbergbau El Salvador und Rumänien verbindet…
Dass ein Unternehmen El Salvador auf Schadensersatz verklagt, weil die Regierung die Bevölkerung vor der Umweltdegradierung schützt, ist erschreckend. Noch erschreckender ist, dass dies keine Einzelfall ist: Vor kurzem verklagte der kanadische Goldbergbaukonzern Gabriel Resources Rumänien auf mehrere Milliarden US Dollar, nachdem die Regierung dem Unternehmen endgültig eine Absage für die Gold- und Silbermine Rosia Montana in Rumänien erteilt hatte. Die Bevölkerung in der Nähe der Mine und zahlreiche NGOs hatten Jahre lang Druck auf die Regierung ausgeübt. Dank der Einladung der Organisation Mining Watch Romania kann Bernardo den Widerstand in El Salvador mit bergbaukritischen Initiatven in Rumänien vernetzen. Die CIR ist der Meinung, dass die beiden Fälle veranschaulichen, welche Bedrohung von umfangreichen Handels- und Investitionsschutzabkommen wie TTIP und CETA ausgehen.
„Ich freue mich darauf, die Bevölkerung in Europa über die noch immer kaum beachteten Folgen des metallischen Bergbaus zu sensibilisieren und so die Kampagne Stop Mad Mining zu unterstützen“, sagte Bernardo im Vorfeld der Rundreise.