FARJDurch das Los, WM und Olympia im eigenen Lande auszutragen, haben Klassenkonflikte in Brasiliens Städten in den letzten Jahren neue Dimensionen angenommen. Räumungen oder permanente militärische Besetzung und stadtplanerisch gelenkte Verdrängungsprozesse sind Bestandteile einer autoritären Stadtumstrukturierung von oben im Interesse nationalen und internationalen Investitionskapitals. Ob eher progressiv oder konservativ, Verflechtungen von Bausektor, ÖPV-Mafia und Regierungen aller Verwaltungsebenen sind die Basis einer die grundlegenden Bedürfnisse der Menschen hinten anstellenden Politik der ökonomischen Verwertung um jeden Preis. Erneute Fahrpreiserhöhungen und der Confederations-Cup wurden in diesem Szenario zu Ventilen, die zu facettenreichen und schlagkräftigen Aufständen in ganz Brasilien führten.
Wie kam es zu dieser Dynamik und wer waren und sind die Akteure? Welche Bedeutung spielen die Proteste für die Bewohner_innen urbaner Peripherie?
Wie hat sich das politische Klima verändert? Lässt sich etwas über die Perspektiven sagen und gibt es einen Zusammenhang zwischen den zunehmenden
globalen Aufständen wie der Türkei und den Arabellionen?

Erfahrungsaustausch mit Timo, der in der Nordstadt Rio de Janeiros lebt, in Basisbewegungen in den Favelas der Maré aktiv und in der Anarchistischen
Föderation Rio de Janeiros (FARJ) organisiert ist.

Moderation steen thorsson