Botanische Gärten leben von der Biodiversität der Flora weltweit. In den bei Besucher*innen beliebten Gewächshäusern wird ein Hauch der Tropen vermittelt. In der meist feucht-warmen Luft der Gewächshäuser haben Pflanzen ihr zu Hause gefunden, die eine weite Reise hinter sich haben. Wie kommt es, dass Botanische Gärten auf der Nordhalbkugel einen großen Bestand an Pflanzen aus den Tropen beherbergen? Welche Rolle spielte dabei der Kolonialismus? Und was hat dies mit dem wohl berühmtesten Pflanzensammler Europas – Alexander von Humboldt – zu tun?
In der Führung werden Schlaglichter auf das Pflanzensammeln gestern und heute geworfen und an ausgewählten Beispielen gezeigt, wie Pflanzen und das dazugehörige Wissen zu deren Nutzung nach Europa gekommen sind und wie Indigene bis heute nicht vom Teilen ihres Wissens profitieren.
Wissen wurde lange Zeit als Gemeingut begriffen, das von allen uneingeschränkt genutzt werden konnte. Erst langsam setzte sich die Erkenntnis durch, dass die Entdecker*innen bestimmter Wirkungen – oft indigene Gemeinden – anerkannt und bei der Nutzung angemessen beteiligt werden sollten. Ein Konfliktfeld um Wissen und Nutzung, um das auch heute noch Debatten stattfinden.
Informationen und Anmeldung: rita.trautmann@fdcl.org