Veranstaltung

Kleinbäuerliche Agrarökologie gegen die Expansion industrieller Monokulturen

Expert*innen aus Mittelamerika berichten vom Kampf um Ernährungssouveränität

AktivistInnen von La Via Campesina demonstrieren für Ernährungssouveränität Foto: Hands on the Land

AktivistInnen von La Via Campesina demonstrieren für Ernährungssouveränität
Foto: Hands on the Land

Überall dort, wo die expandierende Zuckerrohr-, Palmöl- und Obstplantagenindustrie Mittelamerikas, mit ihren Exportprodukten für den globalen Norden, sich ausbreitet, kommt es regelmäßig zu Konflikten mit Kleinbauern und Kleinbäuerinnen. Neben der Vertreibung der lokalen Bevölkerung von ihrem Land sind auch die industriellen Produktionsmethoden der Großkonzerne problematisch für Mensch und Natur.

La Via Campesina (LVC) ist in den vergangenen Jahren zu einer der wichtigsten Vertreterinnen der Interessen von kleinbäuerlichen Erzeuger*innen und Landarbeiter*innen herangewachsen und vertritt mit dem Konzept der Ernährungssouveränität eine Alternative zur Landwirtschaft der Konzerne. LVC steht auch für agrarökologische kleinbäuerliche Landwirtschaft, die den Bauern und Bäuerinnen Autonomie verschafft und umwelt- und ressourcenschonend an die lokalen Ökosysteme angepasst ist.

Obwohl weiterhin Kleinbauern und Kleinbäuerinnen den Mammutanteil der weltweiten Nahrungsmittel erzeugen, werden ihre Grundlagen dafür – freier Zugang zu Land und Saatgut – zunehmend bedroht. Hinter den Auseinandersetzungen zwischen Vertreter*innen großflächiger industrieller Monokulturen einerseits und Befürworter*innen kleinteiliger agrarökologischer Erzeugung andererseits stehen auch gegensätzliche politische Konzepte. In der Abendveranstaltung berichten Jaqueline Chenier Golcher aus Honduras und UK sowie Victor Sánchez aus El Salvador, was Ernährungssouveränität und Agrarökologie für die Zivilgesellschaft in Mittelamerika bedeuten und wie sie in ihren Kämpfen dabei die politische Ebene mit der kleinschrittigen Praxis der Agrarökologie verbinden.

Jaqueline Chenier Golcher berät und koordiniert seit über 20 Jahren Projekte zu Ernährungssouveränität und für ländliche Entwicklung in Honduras und Guatemala. Sie ist Mitbegründerin von Groundswell International und vergleicht aktuell im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der Universität Wageningen (NL) industrielle und kleinbäuerliche Verarbeitung von Zuckerrohr in Honduras, Guatemala und El Salvador.

Víctor Sánchez ist Agrarökonom und koordiniert seit 15 Jahren für PROCOMES, eine der größten und erfahrensten Nichtregierungsorganisationen El Salvadors, ländliche Entwicklungsprojekte. Er betreut dabei unter anderem Projekte zum Aufbau von Saatgutbanken und zur Diversifizierung des landwirtschaftlichen Anbaus.

Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Spanisch statt. Bei Bedarf ist für Konsekutiv- oder Flüsterübersetzung aus dem Spanischen ins Deutsche gesorgt.

Die Expert*innen aus Mittelamerika sind auf Einladung des INKOTA-netzwerks in Deutschland zu Besuch. Die Veranstaltung wird vom Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V. (FDCL) und dem INKOTA-netzwerk gemeinsam organisiert.
Mehr Informationen zur der Rundreise finden Sie hier

 

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