Der Chile-Roman zum vierzigsten Jahrestag des Putsches
Was macht eine Diktatur mit den Menschen, die in Angst leben müssen?
Wie verändern sich die Menschen, wenn diese Angst alle Bereiche ihres Lebens durchdringt? Wie verschiebt sich das eigene Wertesystem durch diese Angst?
Mit großer Sprachkraft und subtilem Humor zeichnet Juan Riquelme Lagos das Bild einer sich verändernden Gesellschaft. Lagos‘ Roman steht damit inhaltlich, aber auch künstlerisch, in einer Reihe mit den großen Romanen über Diktatur und individuelles Erleben. Seine Protagonisten sind keine Helden, keine klassischen Widerstandskämpfer, es sind die Menschen von nebenan, die Unscheinbaren, die sich unter dem Druck von Polizeistaat und chilenischem Faschismus radikal verändern.
Die Gesellschaft mutiert …
Ein Jahr nach dem Putsch gegen Allende zieht Julian, ein junger linker Chilene, mit seiner Frau und der gemeinsamen kleinen Tochter in eine Straße, in der fast nur Angehörige der Luftwaffe wohnen. Kaum hat er sich dort eingelebt, taucht ein neuer Nachbar auf: ein Agent der Geheimpolizei Pinochets …
Aus dem Spanischen übersetzt von Alexander Zuckschwerdt
Erscheint im August 2013
Vita
Juan Riquelme Lagos wurde 1953 in Chile geboren. Er studierte zunächst Gitarre und Gesang, später auch Filmregie und Drehbuch. Unter anderem war er Musiker in der chilenischen Gruppe Aillarehue und bei Trarilonco in Paris. Die politische Lage während der Diktatur Pinochets zwang ihn 1983, Chile zu verlassen. 1984 kam er nach Berlin und wurde Mitglied der Gruppe Prueba general. Zwischen 1987 und 1991 produzierte er drei Alben mit der Band Mezcla.
Nach vielen Jahren künstlerischer Arbeit als Musiker, Sänger, Kulturmanager und Musikproduzent begann er zu Schreiben. Es entstanden die Werke Homo Chilensis (2005), Marta, zehn Tage mit vier Nächten (2006), Inocencia. Sieben Geschichten über einen Anfang (2012) [Kulturmaschinen Verlag] und Im Schatten des Nachbarn (2013) [Kulturmaschinen Verlag].