Veranstaltung

„Giftige Pestizide – ein globales Geschäft auf Kosten von Mensch und Umwelt“

Veranstaltungsreihe 26., 27., 28.4.2022 in Berlin und Köln

"Vorsicht: GIFT!" Foto: christian russau

„Vorsicht: GIFT!“ Foto: christian russau

Veranstaltungsreihe „Giftige Pestizide – ein globales Geschäft auf Kosten von Mensch und Umwelt“:

Dienstag, 26. April 2022, 19.00 bis 21.00 Uhr (ONLINE):
„Toxic Business“ – Online-Filmvorführung mit Gespräch

Mittwoch, 27. April 2022, 19.00 bis 21.30 Uhr (bei BfdW, Berlin):
Brasilien: „Vom Paradies der Agrargifte zum Paradies der Agrarökologie – mission impossible?“, Abendveranstaltung

Donnerstag, 28. April 2022, 19.00 bis 21.00 Uhr (Allerweltshaus, Köln):
„Giftige Pestizide in Brasilien: Der Fall des Chemieriesen Bayer im Fokus“, Abendveranstaltung


Toxic Business – Online-Filmvorführung mit Gespräch

Dienstag, 26. April 2022, 19.00 bis 21.00 Uhr
Online (über Zoom): https://inkota-de.zoom.us/webinar/register/WN_Q42MXKCqQOKCXCSy7KRuaQ

Internationale Chemiekonzerne wie Bayer und BASF verkaufen in Kenia giftige Agrarpestizide, die in Europa teilweise seit Langem verboten sind. Denn viele ihrer Wirkstoffe sind krebserregend und stellen eine große Gefahr für die Umwelt dar. In Ländern des globalen Südens wie Kenia werden die giftigen Chemikalien trotzdem oft ohne Kontrolle in den Regalen der Agrarshops verkauft. Die Konzerne begreifen den afrikanischen Kontinent als „Wachstumsmarkt“ und viele Kleinbäuer*innen glauben an die Industrieversprechen einer besseren Ernte. Der Griff zur Giftspritze ist an der Tagesordnung.
Nach der Vorführung des 2021 fertiggestellten, knapp 60-minütigen Films „Toxic Business“ möchten wir mit der Regisseurin Katja Becker darüber ins Gespräch kommen, was der Film in Kenia bereits angestoßen hat und wie wir auch in Deutschland politischen Druck aufbauen können, damit der Export von in der EU verbotenen Pestiziden künftig untersagt wird.

Moderation: Lena Luig, INKOTA
Anmeldung unter: https://inkota-de.zoom.us/webinar/register/WN_Q42MXKCqQOKCXCSy7KRuaQ
Mehr Infos zum Film: http://www.ujuzi.media/2017/07/29/giftiges-geschaeft-2/
Mehr Infos zum Thema gefährliche Pestizide und Doppelstandards: https://www.inkota.de/themen/welternaehrung-landwirtschaft/gefaehrliche-pestizide

Eine Veranstaltung des INKOTA-netzwerks in Kooperation mit Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt, attac, Brasilien Initiative Berlin, Brasilien Initiative Freiburg, Brot für die Welt, Coordination gegen BAYER-Gefahren, Dachverband Kritische Aktionärinnen und Aktionäre, FreundInnen der brasilianischen Landlosenbewegung MST, Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), Gesellschaft für bedrohte Völker, Kooperation Brasilien, Misereor, Netzwerk gerechter Welthandel, Pestizid Aktions-Netzwerk und PowerShift.


Brasilien: „Vom Paradies der Agrargifte zum Paradies der Agrarökologie – mission impossible?“

Mittwoch, 27. April 2022, 19.00 bis 21.30 Uhr
Ort: Brot für die Welt, voraussichtl. Raum Amalie Sieveking, Caroline-Michaelis-Straße 1, 10115 Berlin
Abendveranstaltung zum Thema Agrargifte in Brasilien, die Doppelmoral der europäischen (und deutschen) Pestizidexporte in den Globalen Süden sowie über agrarökologische Alternativen.

Referent:innen:
Larissa Bombardi, forscht zu den Folgen von Pesitiziden in Brasilien, Universiätsprofessorin für Geografie an der Universität von São Paulo (USP) aus Brasilien, die wegen Drohungen ins Exil nach Brüssel gehen musste.
Stig Tanzmann, ist Referent für Landwirtschaft in der Politikabteilung von Brot für die Welt und befasst sich seit Jahren intensiv mit Agrarökologie, unter anderem in Brasilien.
Marius Stelzmann, Coordination gegen BAYER-Gefahren

Moderation: Vinícius Mendes

Veranstaltung auf Portugiesisch und Deutsch mit Konsekutivverdolmetschung, Eintritt frei!

Brasilien: Vom Paradies der Agrargifte zum Paradies der Agrarökologie – mission impossible?“
Brasilien ist Weltmeister der Agrargifte. Seit 2010 werden in dem südamerikanischen Land mehr als eine Million Tonnen Pestizide jährlich in der Landwirtschaft versprüht. Daher trägt es den unrühmlichen Titel des größten Pestizidverbrauchers weltweit: im rechnerischen Durchschnitt kommen 7,3 Liter Agrargift auf jede Person in Brasilien. Und mit Tereza Cristina ist eine erklärte Lobbyistin in Sachen Agrargifte Landwirtschaftsministerin geworden, die zusammen mit dem rechtsextremen Präsidenten, Jair Bolsonaro, seit dessen Amtsantritt 2019 so viele Agrargifte wie noch nie freigegeben hat: im Zeitraum 1.1.2019 bis 25.2.2022 waren es 1.635 neue Pestizide, die laut Erhebungen des Universitätsprofessors Marcos Pedlowski der Universidade Estadual do Norte Fluminense in Campos dos Goytacazes im Norden des Bundesstaates Rio de Janeiro von der Bolsonaro-Regierung freigegeben wurden. In Brasilien sprüht das Agrobusiness, was das Zeug hält: „Brasilien – das Paradies der Agrargifte“, so beschrieb es das Internetportal Carta Capital bereits 2019.
Viele der in Brasiien erlaubten Agrarchemikalien sind beispielsweise in der EU verboten. Das hält aber europäische Konzerne wie Bayer, BASF und Syngenta z.B. nicht davon ab, Pestizide mit in der EU verbotenen Substanzen nach bzw. in Brasilien zu verkaufen. Deswegen treten auch hier in der Bundesrepublik Deutschland viele Nichtregierungsorganisationen für einen raschen Exportstopp solcher Pestizide ein, eine Forderung, die es sogar bis in den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung schaffte. Nur, wann wird das endlich konkret?
Unsere Referentin Larissa Bombardi ist Professorin der Geografie an der Universität von São Paulo (USP). Eigentlich würde sie, wie seit ihrer Berufung an die international renommierte Universität im Jahr 2007, weiter vor Ort lehren, forschen und ihre Untersuchungen zur Geografie des Pestizid-Einsatzes in Brasilien und dessen Verbindungen zur EU veröffentlichen. Bombardi ermittelt z.B., in welchen Gemeinden Brasiliens wie viele Pestizide eingesetzt werden. Sie sammelt Daten über Pestizidvergiftungen und darüber, wie hoch die Krankheitsraten zum Beispiel bei Krebserkrankungen in den Gemeinden sind und bereitet diese Daten grafisch auf und veröffentlicht sie. Die Wissenschaftlerin stellte diese Informationen im Jahr 2019 auch in Europa vor. Nachdem darüber in den Medien berichtet wurde, erhielt sie in Brasilien anonyme Telefonanrufe, indirekte Drohungen, es wurde bei ihr eingebrochen. Bombardi ging angesichts dieses Klimas der gezielten Einschüchterung mit ihren Kindern nach Brüssel ins Exil und arbeitet dort weiter zu den Folgen des Pestizidbusiness in Brasilien, ein Business, das auch mit Europa etwas zu tun hat: z.B. mit den Pestizidproduzenten Bayer und BASF und derem rücksichtslosen Geschäft mit den Agrarchemikalien. Dabei gäbe es längst agrarökologische Alternativen.
Unser zweiter Referent ist Stig Tanzmann, er hat verschiedene Regionen Brasiliens zum Thema Agrarökologie besucht und befasst sich in seiner Arbeit in der Politikabteilung von Brot für die Welt intensiv mit der Frage, wie Agrarökologie national und international gestärkt und der Ausstieg aus dem Einsatz von Pestiziden ermöglicht werden kann. Unter anderem wird er analysieren, welche Erwartungen sich mit Blick auf den Koalitionsvertrag der Bundesregierung hinsichtlich der Stärkung von Agrarökologie ergeben und eine internationale Kontextualisierung vornehmen.
Marius Stelzmann von der Coordination gegen BAYER-Gefahren wird gegen Ende der Veranstaltung ein Update zur am 29.4.2022 in Leverkusen virtuell stattfindenden Jahreshauptversammlung von BAYER berichten (zugeschaltet per Zoom).

Eine gemeinsame Veranstaltung von [alphabetisch sortiert]: Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt, attac, Brasilien Initiative Berlin, Brasilien Initiative Freiburg, Brot für die Welt, Coordination gegen BAYER-Gefahren, Dachverband Kritische Aktionärinnen und Aktionäre, FreundInnen der brasilianischen Landlosenbewegung MST, Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), Gesellschaft für bedrohte Völker, INKOTA-netzwerk, Kooperation Brasilien, Misereor, Netzwerk gerechter Welthandel, Pestizid Aktions-Netzwerk und PowerShift.


Giftige Pestizide in Brasilien: Der Fall des Chemieriesen Bayer im Fokus

Donnerstag, 28. April 2022, 19.00 bis 21.00 Uhr
Ort: Allerweltshaus, Körnerstraße 77, 50823 Köln
Abendveranstaltung zum Thema Agrargifte in Brasilien und die Doppelmoral der europäischen (und deutschen) Pestizidexporte in den Globalen Süden.

[wer nicht in Präsenz teilnehmen kann, kann den Live-Stream dieser Veranstaltung verfolgen unter: www.cbgnetwork.org/GiftigePestizide2804 ]

Referent:innen:
Larissa Bombardi aus Brasilien, forscht zu den Folgen von Pesitiziden in Brasilien, Universiätsprofessorin für Geografie an der Universität von São Paulo (USP) aus Brasilien, und Marius Stelzmann, Coordination gegen BAYER Gefahren.
Moderation: Camila de Abreu und Stefan Ofteringer.
Veranstaltung auf Portugiesisch und Deutsch, jeweils mit Konsekutivverdolmetschung, Eintritt frei!

Giftige Pestizide in Brasilien: Der Fall des Chemieriesen Bayer im Fokus
Brasilien ist Weltmeister der Agrargifte. Seit 2010 werden in dem südamerikanischen Land mehr als eine Million Tonnen Pestizide jährlich in der Landwirtschaft versprüht. Daher trägt es den unrühmlichen Titel des größten Pestizidverbrauchers weltweit: im rechnerischen Durchschnitt kommen 7,3 Liter Agrargift auf jede Person in Brasilien. Und mit Tereza Cristina ist eine erklärte Lobbyistin in Sachen Agrargifte Landwirtschaftsministerin geworden, die zusammen mit dem rechtsextremen Präsidenten, Jair Bolsonaro, seit dessen Amtsantritt 2019 so viele Agrargifte wie noch nie freigegeben hat: im Zeitraum 1.1.2019 bis 25.2.2022 waren es 1.635 neue Pestizide, die laut Erhebungen des Universitätsprofessors Marcos Pedlowski der Universidade Estadual do Norte Fluminense in Campos dos Goytacazes im Norden des Bundesstaates Rio de Janeiro von der Bolsonaro-Regierung freigegeben wurden. In Brasilien sprüht das Agrobusiness, was das Zeug hält: „Brasilien – das Paradies der Agrargifte“, so beschrieb es das Internetportal Carta Capital bereits 2019.
Viele der in Brasiien erlaubten Agrarchemikalien sind beispielsweise in der EU verboten. Das hält aber europäische Konzerne wie Bayer, BASF und Syngenta z.B. nicht davon ab, Pestizide mit in der EU verbotenen Substanzen nach bzw. in Brasilien zu verkaufen. Deswegen treten auch hier in der Bundesrepublik Deutschland viele Nichtregierungsorganisationen für einen raschen Exportstopp solcher Pestizide ein, eine Forderung, die es sogar bis in den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung schaffte. Nur, wann wird das endlich konkret?
Unsere erste Referent:in Larissa Bombardi ist Professorin der Geografie an der Universität von São Paulo. Eigentlich würde sie, wie seit ihrer Berufung an die international renommierte Universität im Jahr 2007, weiter vor Ort lehren, forschen und ihre Untersuchungen zur Geografie des Pestizid-Einsatzes in Brasilien und dessen Verbindungen zur EU durchführe. Bombardi ermittelt, in welchen Gemeinden Brasiliens wie viele Pestizide eingesetzt werden. Sie sammelt Daten über Pestizidvergiftungen und darüber, wie hoch die Krankheitsraten zum Beispiel bei Krebserkrankungen in den Gemeinden sind und bereitet diese Daten grafisch auf und veröffentlicht sie. Die Wissenschaftlerin stellte diese Informationen im Jahr 2019 auch in Europa vor. Nachdem darüber in den Medien berichtet wurde, erhielt sie anonyme Telefonanrufe, indirekte Drohungen, es wurde bei ihr eingebrochen. Bombardi ging angesichts dieses Klimas der gezielten Einschüchterung mit ihren Kindern nach Brüssel ins Exil und arbeitet dort weiter zu den Folgen des Pestizidbusiness in Brasilien, das auch mit Europa etwas zu tun hat: z.B. mit dem Pestizidproduzenten Bayer.
Unser zweiter Referent, Marius Stelzmann von der Coordination gegen BAYER Gefahren wird uns am Vorabend der diesjährigen Hauptversammlung der Bayer AG einen kritischen Überblick über das Geschäftsmodell der Bayer AG, dessen Konsequenzen und Folgen für Mensch und Umwelt sowie das rücksichtslose Geschäft mit Chemikalien darlegen.

Eine gemeinsame Veranstaltung von [alphabetisch sortiert]: Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt, attac, Brasilien Initiative Berlin, Brasilien Initiative Freiburg, Brot für die Welt, Coordination gegen BAYER-Gefahren, Dachverband Kritische Aktionärinnen und Aktionäre, FreundInnen der brasilianischen Landlosenbewegung MST, Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL), Gesellschaft für bedrohte Völker, Kooperation Brasilien, Misereor, Netzwerk gerechter Welthandel, Pestizid Aktions-Netzwerk und PowerShift.


 

Die Veranstaltung am 27.4.22 und das Besuchprogramm in Berlin und Köln wird finanziell unterstützt von:

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