Film + Gespräch

Bitter Seeds

Arsenal Kino | Filmreihe AlimenTerre in Berlin

Bitter SeedsIn Indien gibt es weltweit die meisten Bauern und Bäuerinnen. Sie sehen sich einer Krise gegenüber, die einmalig ist in der Menschheitsgeschichte: Alle 30 Minuten begeht durchschnittlich ein indischer Bauer Selbstmord. Bitter Seeds offenbart den hohen Preis, der gezahlt wird, wenn traditioneller Pflanzenanbau aufgegeben wird, um genetisch modifizierte Pflanzen anzubauen.

Der Film begleitet eine Anbausaison in einem Dorf im Epizentrum der Krise, von der Aussaat bis zur Ernte. Baumwollbauer Ram Krishna muss sich heftig verschulden, um die steigenden Kosten der modernen Landwirtschaft zu schultern. Dafür belastet er sein eigenes Land und geht auf volles Risiko. Verschränkt mit der Geschichte von Ram Krishna wird die der Tochter seines Nachbarn. Manjusha, eine College-Studentin, will Journalistin werden und der Welt über die schwierige Situation der Bauern berichten.

Ihre Familie stellt sich gegen ihre Pläne, denn sie der Tradition zuwider. Doch Manjushas Ambitionen werden von ihrer persönlichen Geschichte angetrieben – ihr Vater war Bauer und beging Selbstmord. Ihr erstes journalistisches Projekt wird der Kampf von Ram Krishna. Ausgerüstet mit einer kleinen Kamera wird sie von einem Produktionsteam. Ihr Video wird zum Teil des Films.

Bitter Seeds gewann 2011 den Green Screen Preis in der Kategorie für Umweltfilme auf dem weltgrößten Dokumentarfilmfestival IDFA in Amsterdam.

Zu Gast: Micha X. Peled (Regisseur; im Skype-Interview); Berndt Hinzmann (inkota-Netzwerk)

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