Workshop

Bergbau und Land Grabbing

Das Konzept des „Ordenamiento Territorial“ als Instrument gegen großflächige Landnahmen - Chancen und Grenzen

29b97e705aWorkshop mit: José de Echave (CooperAcción, Lima, Peru)

Bis heute verfügt Peru auf nationaler Ebene über kein Raumordnungsgesetz (Ley de Ordenamiento Teritorial), auch wenn seit mehr als einer Dekade Schritte in diese Richtung unternommen werden. So wurde in vielen Regionen bereits zu ökologisch-ökonomischer Zonierung von Land gearbeitet, die ein wesentlicher Baustein der Territorialplanung ist, so etwa in der massiv vom Bergbau geprägten Region Cajamarca.

Gleichzeitig ist ein derartiges Gesetz eine wichtige Forderung vieler von Bergbauprojekten betroffenen Gemeinden und Regionen. Sie betrachten eine funktionierende Territorial- und Raumordnungspolitik als ein Instrument in ihrem Kampf gegen die zunehmende Vergabe von Bergbaukonzessionen.

Peru ist eines der rohstoffreichsten Länder der Welt. Doch Bergbau und Gasförderung sind wegen ihrer sozialen und ökologischen Folgen die Hauptursachen für zahlreiche soziale Konflikte. Besonders die familiäre Landwirtschaft gerät durch die extraktiven Minenprojekte unter Verdrängungsdruck. Derweil konzentrieren sich die Rohstoffstrategien Deutschlands und der EU vor allem auf die eigene Versorgungssicherheit und vernachlässigen die zunehmenden Landkonflikte in den Abbaugebieten.

Unser Gast José de Echave ist Perus ehemaliger Vizeminister und Gründer der Nichtregierungsorganisation CooperAcción. Der 55-jährige Ökonom gehörte der Regierung von Präsident Ollanta Humala an, dessen Mitte-Links-Bündnis seit Juli 2011 regiert. De Echave trat aus Protest gegen den Umgang der Regierung mit den Rohstoffrevolten zurück und ist nun einer ihrer bekanntesten Kritiker.

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