Nach dem so genannten „parlamentarischen Putsch“ im Juni 2012 – der Absetzung des demokratisch gewählten Präsidenten Fernando Lugo – hat sich die ohnehin schon prekäre Lage der Indigenen, Kleinbauern und Landlosen weiterhin drastisch verschlechtert. Unter der De-facto-Regierung von Federico Franco wie auch unter der seit August 2013 amtierenden konservativen Regierung unter Präsident Horacio Cartes wird die Arbeit der Indigenen- und Kleinbauernorganisationen kriminalisiert, führende Aktivisten werden willkürlich verhaftet.
Paraguay gehört zu den Ländern mit der ungerechtesten Landverteilung weltweit. Dreiviertel der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche sind in den Händen von Konzernen, die unter massivem Einsatz von Pestiziden Soja anbauen und – in geringerem Umfang – auch Viehzucht betreiben. Für die Indigenen und die Landwirtschaft der Kleinbauern bleibt bei den riesigen Monokulturen kaum noch Platz.
Kleinbauern und Indigene verlieren durch die illegale Landnahme durch Großgrundbesitzer ihre Flächen und sind wiederholten Ungerechtigkeiten und Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Insgesamt ist die Armutsentwicklung in Paraguay dramatisch: 2 der 6,6 Mio. Einwohner Paraguays leiden unter Mangelernährung und Hunger.
Auch die Tatsache, dass im Juni diesen Jahres der jahrzehntelange Kampf der Sawhoyamaxa-Indigenen für die Rückübertragung ihrer angestammten Ländereien ein erfolgreiches Ende gefunden hat, kann darüber nicht hinwegtäuschen. In Paraguay kann die Agrarlobby wieder schalten und walten wie sie will – ganz im Einvernehmen mit der Regierung.
Gäste von Iniciativa Amotocodie, einer NGO aus Paraguay die für die Rechte indigener Völker im Chaco arbeitet, berichten über ihre Arbeit für isoliert lebende Indianer im Chaco und die Situation im Land nach dem Amtsantritt von Präsident Cartes.
Für Übersetzung ist gesorgt.
