Workshop

Workshop zu Land Grabbing

Zweitägiger entwicklungspolitischer Workshop für JournalistInnen und MultiplikatorInnen

im Seminarraum des ehemaligen Bahnhofgeländes BOB in Oderberg-Bralitz

Ackerland ist in den letzten Jahren verstärkt ins Visier von Spekulanten geraten. Private InvestorInnen aus Industrie- und Schwellenländern sowie staatliche Akteure sichern sich durch sogenannte Auslandsdirektinvestitionen (Foreign Direct Investments, FDI) und mittels langfristiger Pacht- oder Kaufverträge große Agrarflächen in Entwicklungsländern. Dort werden vorrangig Nahrungsmittel oder Energiepflanzen für den Export angebaut, die der Ernährungs- und Energiesicherung der Investorländer dienen. Auch die Sicherung von Süßwasserquellen und Rohstoffen ist ein entscheidendes Motiv des Landerwerbs. Die Nutzung des Bodens als Spekulationsobjekt ist eine weitere Triebfeder des sogenannten Land Grabbings (neue Landnahme).

Neu ist dabei vor allem das Ausmaß und die Geschwindigkeit dieses Landerwerbs sowie die dabei zu beobachtende massive Umgehung von Landrechten. Seit 2008 wurden weltweit um die 40 bis 80 Millionen Hektar Land in Entwicklungsländern an Investoren transferiert. Das wahre Ausmaß der neuen Landnahme und der ihr zugrunde liegenden Geschäfte sowie die konkrete Zahl der Verträge sind aufgrund mangelnder Transparenz in den Verhandlungen jedoch schwer zu erfassen.

Auf dem Workshop soll es neben einer kurzen grundlegenden Einführung zum Thema vor allem um konkrete Länderbeispiele aus Lateinamerika gehen und welche Auswirkungen der Landkauf im großen Stil auf die lokale Bevölkerung hat. Denn diese ist oftmals die Leidtragende des Land Grabbing. Ihnen wird das Land unter Wert abgekauft oder Menschen werden vertrieben, um den Investoren das gefragte Land zur Verfügung zu stellen – notfalls mit Gewalt.

Neben dem Sojaanbau in Südamerika (Argentinien, Uruguay, Paraguay, Südbrasilien) soll es dabei um die Folgen des Bergbaus und der Ressourcenausbeutung für die kleinbäuerliche Landwirtschaft (v.a. indigene und afrokolumbianische Gemeinden) in Kolumbien gehen.

Ziel des Workshops ist es, JournalistInnen, MedienarbeiterInnen und MultiplikatorInnen aus Berlin, die bereits zu verwandten Themen wie Ernährung, Agrar und Klimawandel arbeiten oder dies in Zukunft verstärkt tun wollen, für das Thema zu sensibilisieren und weiter auszubilden. Darüber hinaus geht es um die Vermittlung von Methoden für eine konflikt- und Gendersenstitive Medienarbeit.

Anmeldungen bis 1. Juli 2011 bitte an olga.burkert[at]fdcl-org oder telefonisch: 030 693 40 29

Wir bedanken uns für die Unterstützung der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit des Landes Berlin. Mit finanzieller Unterstützung des BMZ.

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