Film

„Colonia Dignidad“

Dokumentarfilm

2013_09_08 Porteria Verdad Memoria Justicia_wNachdem zweiten Weltkrieg entschied Paul Schäfer, ehemaliges Mitglied der Hitlerjugend und nach seiner Ansicht Philanthrop, in Siegburg (bei Bonn) ein Gemeinschaftshaus für Kriegswitwen und Waisenkinder zu gründen. Als 1961 zwei Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch öffentlich wurden schritten Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ein und Paul Schäfer flüchtete aus Deutschland nach Chile.

Dort gründetet er mit Hilfe von 300 Anhängern, die ihm nach Chile gefolgt waren, die Colonia Dignidad in der Provinz Parral. Die Provinzverwaltungen begrüßten zunächst ihre uneigennützige Arbeitskraft sowie den Bau von Schulen und Krankenhäusern in der Kolonie. So wurde die lokale Bevölkerung geblendet. Wie ein „Staat im Staate“ wurden in der Kolonie jahrzehntelang Verbrechen begannen. So wurden im Inneren der Kolonie Familien getrennt, Sexualität unterdrückt und es herrschten sklavenähnliche Arbeitsverhältnisse. Eine Flucht war unmöglich, da die Kolonie von innen nach außen abgeriegelt wurde und verstärkte „Sicherheitsmaßnahmen“ wie hohe Mauern, Stacheldrahtzäune, Infrarotkameras etc. eingesetzt wurden.

Die Colonia Dignidad existiert noch heute unter dem Namen „Villa Baviera“.

Menschenrechtsaktivist_innen bemühen sich um Aufarbeitung von Menschenrechtsverletzungen und Strafverfolgung.

Der Film beschreibt die Geschichte der Colonia Dignidad mit all seinen Verbrechen und seiner Mithilfe an der Militärdiktatur in Chile.

 

Jan Stehle ist Mitarbeiter des FDCL und promoviert an der FU Berlin zum Thema „Deutsche Außenpolitik und Menschenrechte – Der Fall Colonia Dignidad 1961-2013“.

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