Film + Gespräch

Colonia Dignidad

image003Dokumentarfilm und anschließendes Publikumsgespräch mit Jan Stehle

Jan Stehle ist Mitarbeiter des FDCL und promoviert an der FU Berlin zum Thema „Deutsche Außenpolitik und Menschenrechte – Der Fall Colonia Dignidad 1961-2013“.

Die Aufarbeitung der Menschenrechtsverletzungen der chilenischen Militärdiktatur ist bis heute prekär: Nur wenige Täter wurden bisher strafrechtlich belangt. Fast gänzlich straflos und unaufgearbeitet ist das deutsch-chilenische Kapitel Colonia Dignidad. Die von deutschen Staatsbürgern gegründete Sektensiedlung arbeitete eng mit der chilenischen Militärdiktatur und ihrer Geheimpolizei DINA zusammen. In der Colonia Dignidad wurden hunderte chilenische politische Gefangene gefoltert, viele von ihnen wurden ermordet. Auch Siedlungsbewohner wurden ausgebeutet, missbraucht und gequält. Jahrzehntelang ergriffen weder Chile noch die Bundesrepublik ausreichende Maßnahmen um diese öffentlich bekannten Menschenrechtsverletzungen zu beenden. Die Siedlung besteht bis heute unter dem Namen „Villa Baviera“ und wird durch Haushaltsmittel des Auswärtigen Amts unterstützt. Viele der Haupttäter sind bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen worden, einige von ihnen leben heute in Deutschland. Menschenrechtsgruppen und Opfervereinigungen fordern derweil ein Ende der Straflosigkeit und umfassende Aufarbeitungsmaßnahmen, wie z.B. den Bau einer Gedenkstätte am Eingang zur Siedlung.

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