Am 24. Oktober 2018 hat das FDCL in Kooperation mit Brot für die Welt, der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Forum Umwelt und Entwicklung die Tagung mit dem Titel: Mit Risikotechnologien aus der Krise? Biologische Vielfalt und Landnutzung im Visier von Geoengineering und Biotechnologie durchgeführt. Die Tagung wurde von ca. 80 Personen besucht.

Auf der Tagung wurde folgenden Fragen nachgegangen: Welche Auswirkungen haben Großtechnologien wie Geoengineering und extreme Formen der Gentechnik auf lokale Landnutzung und biologische Vielfalt, aber auch auf Menschenrechte, Demokratie und Herrschaftsverhältnisse? Welcher Regulierung bedürfen sie? Welcher Weg muss in der internationalen Klima- und Biodiversitätspolitik muss eingeschlagen werden, mit denen sich der Schutz von Klima und biologischer Vielfalt mit Ernährungssouveränität sowie Land- und Menschenrechten in Einklang bringen lässt? Mit welchen konzeptionellen bzw. praktischen Ansätzen in der Landnutzung kann dies gelingen?
Nach einer kurzen Einführung wurden in thematischen Blöcken diese Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven mit jeweils kurzen Inputreferaten behandelt.

Der Themenblock mit dem Titel: „Vorsorgeprinzip auf dem Abstellgleis? Aktuelle Ansätze und Möglichkeiten der internationalen Regulierung am Beispiel der Neuen Gentechnologien“ wurde als Podiumsdiskussion mit Birgit Winkel (BMU – Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit) und Christine von Weizsäcker (Präsidentin ECOROPA / Vorstand CBD Alliance) durchgeführt und beleuchtete die Regulierungen und deren Bewertung auf unterschiedlichen Ebenen.

Den Abschluss der Tagung bildete eine Panel zum Thema: Jenseits von Regulierung – Alternativen für eine klimagerechte Zukunft in Sicht?“ mit Barbara Unmüßig (Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung), Teresa Anderson (ActionAid), Neth Daño (ETC-Group), Angelika Hilbeck (ETH Zürich) und Darci Frigo (Terra de Direitos).


Die Tagungspräsentationen können wir in Absprache mit den Referent*innen wie folgt zur Verfügung stellen:

Einführung: Technofixes als Lösung für die multiple Krise
Thomas Fatheuer (freier Mitarbeiter des FDCL im Bereich Globale Klima-, Wald- und Biodiversitätspolitik)

Block 1: Landbasierte Geoengineering-Technologien (BECCS): Baustein zur Lösung für die Klima- und Energiekrise oder sozial-ökologisches Pulverfass?
Key things to know about CO2 removal
Prof. Jan Minx (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC)

Block 2:

Neue Gentechnologien: Transmissionsriemen zur Bewältigung der multiplen Krise oder Öffnung der Büchse der Pandora?
Chancen nutzen – Risiken offen diskutieren
Dr. Ricardo Gent (Geschäftsführer der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie)
Neue Gentechnologien Hilbeck
Dr. Angelika Hilbeck (Institut für Integrative Biologie an der ETH Zürich, Leiterin der Gruppe Biosicherheit & Agrarökologie)

Block 3:


Geoengeneering und Biotechnologie: Mit `nachwachsende Monopolen´ auf dem Weg zur klimafreundlichen Bioökonomie?
Geoengeneering und Biotechnologie Holland
Nina Holland (Corporate Europe Observatory – CEO) – Researcher and campaigner)

Regulation of New Technologies in brazil against human rights
Darci Frigo (Anwalt und Koordinator der brasilianischen Menschenrechtsorganisation Terra de Direitos)

Zur Tagung gibt es zwei Radiobeiträge:

Neue Gentechnik in Brasilien auf dem Vormarsch ist in Zusammenarbeit mit dem NPLA entstanden.

Geoengineering: Klimaexperimente auf Kosten der Armen ist ein Beitrag von Jutta Blume (NPLA).