Buch

Menschenrechtsverteidigung in Brasilien

Eine gefährliche Mission - 2002 bis 2005 -

Vorwort zur deutschen Ausgabe

Die deutsche Fassung des Berichts über Menschenrechtsverteidiger in Brasilien ist das Resultat einer Zusammenarbeit zwischen dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile / Lateinamerika (FDCL), der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW) und der brasilianischen Menschenrechtsorganisation Justiça Global.

Die Menschenrechtsarbeit in Brasilien ist einer der Schwerpunktthemen der beiden Berliner entwicklungspolitischen Organisationen. Justiça Global, die sich sowohl für den Schutz und die Förderung der bürgerlichen und politischen, als auch der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen engagiert, gehört seit einigen Jahren zu ihren wichtigsten Kooperationspartner.

Arbeitsschwerpunkt der in Rio de Janeiro und São Paulo ansässige Menschenrechtsorganisation ist die Internationalisierung der Menschenrechtsarbeit in Brasilien ist. Ein Instrument, der sie sich dabei bedient ist die Erstellung von Menschenrechtsberichten zu bisher nicht behandelte Themen. Zu Beginn diesen Jahres verfasste Justiça Global mit finanzieller und logistischer Unterstützung der irischen Organisation Front Line einen Bericht über Gewalt und Einschüchterungen gegen diejenigen, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte einsetzen.

Menschen, die sich für die Rechte von Landarbeiter und Landlosen einsetzen oder sich für Indigene, Straßenkinder oder die Umwelt engagieren sind die Hoffnungsträger für einen sozialen Wandel. Aufgrund ihrer aktiven und öffentlichen Rolle in der Gesellschaft treffen die gegen sie gerichteten Angriffe nicht nur das Individuum selbst, sondern schwächen das gesamte Umfeld. Menschenrechtsverteidiger verdienen deshalb unsere besondere Aufmerksamkeit und Schutz.

Mit der deutschen Version des Berichts möchten wir die deutschsprachige Öffentlichkeit über die Schwierigkeiten und Gefahren denen Menschenrechtsaktivisten in Brasilien ausgesetzt informieren, aufzeigen was die historischen, sozialen und politischen Ursachen sind und darlegen, welche Schritte notwendig sind, um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern. Der Bericht dient des weiteren der Lobby- und Advocacy-Arbeit in Deutschland und zielt damit auf eine Verbesserung der Situation der Menschenrechtsverteidigung in Brasilien.

Inhalt

1. Vorwort

2. Einleitung

2.1 ‚Centro de Justiça Global’ und ‚Front Line’ –- zwei Nichtregierungs-Organisationen zum Schutz der Menschenrechte

2.2 Forderungen und Empfehlungen an die brasilianische Regierung

2.3 In Erinnerung

2.4 Danksagung

2.5 Abkürzungsverzeichnis

3. Überblick: Menschenrechtsschutz und Menschenrechtsverteidigung in Brasilien

3.1 Definition von Menschenrechtsverteidigern

3.2 Menschenrechtsverteidigung in Brasilien: Der Kontext

3.3 Der historische Kontext

3.4 Überreste der brasilianischen Militärdiktatur: Überwachung von Bürgern durch die Regierung

3.5 Brasilien und der internationale Menschenrechtsschutz

3.6 Brasilien und die Spezialinstrumente der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen

3.7 Rechtliche Stellung von Menschenrechtsverteidigung in Brasilien

3.8 Überwachung der Einhaltung von Menschenrechten in Haftanstalten

3.9 Straffreiheit

4. Menschenrechtsverteidigung im ländlichen Brasilien: Konfliktverschärfung und zielgerichtete Angriffe -– Darstellung anhand konkreter Fälle

5. Die Verteidigung der Menschenrechte im städtischen Brasilien: Der Kampf gegen Polizeigewalt, organisierte Kriminalität und Korruption – –Darstellung anhand konkreter Fälle

6. Die Verteidigung der Umwelt: Konflikte mit Wirtschaftsinteressen bringen Umweltschützer in Gefahr -– Darstellung anhand konkreter Fälle

7. Die Verteidigung der Indigenenrechte: Der Kampf für die Anerkennung der Territorien und der traditionellen Gebräuche – –Darstellung anhand konkreter Fälle

8. Die Verteidigung der Rechte der Arbeiter im städtischen Brasilien: Ermittlungen wegen Korruption rufen gewalttätige Reaktionen hervor – Darstellung anhand konkreter Fälle

9. Parlamentarier und Menschenrechte: Staatsvertreter sind nicht gefeit vor Gewalt –- Darstellung anhand konkreter Fälle

10. Anhang: Erklärung der Vereinten Nationen zum Recht und der Verantwortlichkeit von Individuen, Gruppen und der Gesellschaft, die universell anerkannten Menschenrechte und Grundfreiheiten zu schützen und zu fördern

Impressum

1.Auflage, 2006
© 2005 Lusophonie – Verlag portugiesisch-sprachiger Länder
Hauptstrasse 57, D-79356 Eichstetten/Kaiserstuhl, Tel/Fax 07663-942001,
lusophonie@ipsl.de, www.ipsl.de
Titel des brasilianischen Originals:
Justiça Global / terra de Direitos: „Na Linha de Frente: Defensores de Direitos Humanos no Brasil , 2002 – 2005“

Menschenrechtsverteidigung in Brasilien
Eine gefährliche Mission – 2002 bis 2005

Edition Carlos Eduardo Gaio und Sandra Carvalho
Koordination Carlos Eduardo Gaio, Leandro Gorsdorf und Sandra Carvalho
Erstellung Daniel Aragão, Darci Frigo, Felipe Prando, Guilherme Eidt, Leandro Gorsdorf, Luciana Cristina Furquim Pivato, Luciana Silva Garcia, Maria Rita Reis, Nadine Monteiro Borges, Renata Verônica Côrtes de Lira und Sandra Carvalho.
Übersetzung Sven Hilbig
Redaktion Christa Schmude
Umschlaggestaltung und Layout Stephanie Becker
Berlin und Rio de Janeiro, Dezember 2005
Nachdruck bei Quellenangabe erwünscht – Belegexemplar erbeten.
Herausgeber FDCL e.V.

Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.
Gneisenaustr. 2a 10961 Berlin Fon:030 / 6934029 Fax: 030 / 6926590
Mail: fdcl-berlin@t-online.de

 

 

Herausgeber

Förderer

Diese Dokumentation wurde erstellt im Rahmen des Kooperationsprojektes Handel-Entwicklung-Menschenrechte der Heinrich Böll Stiftung (hbs), des Forschungs- und Dokumentationszentrums Chile-Lateinamerika (FDCL) und Justiça Global (JG).
Diese Publikation wurde mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Gemeinschaft erstellt. Die darin vertretenen Standpunkte geben die Ansicht von Justiça Global wieder und stellen somit in keiner Weise die offizielle Meinung der Europäischen Gemeinschaft dar.