Dossier

Menschenrechtsverteidigung in Brasilien

eine gefährliche Mission

1. Vorwort zur deutschen Ausgabe

Die deutsche  Fassung des Berichts  über  Menschenrechtsverteidiger in Brasilien ist das Resultat einer Zusammenarbeit zwischen dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile / Lateinamerika (FDCL), der Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW) und der brasilianischen Menschenrechtsorganisation Justiça Global.

Die Menschenrechtsarbeit in Brasilien ist einer der Schwerpunktthemen der beiden Berliner entwicklungspolitischen Organisationen. Justiça Global, die sich sowohl für den Schutz und die Förderung der bürgerlichen und politischen, als auch der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte engagiert, gehört seit einigen Jahren zu ihren wichtigsten Kooperationspartnern.

Arbeitsschwerpunkt der in Rio de  Janeiro und São Paulo ansässigen Menschenrechtsorganisation ist die Internationalisierung der Menschenrechtsarbeit in Brasilien. Ein Instrument, der sie sich dabei bedient ist die Erstellung von Menschenrechtsberichten zu bisher nicht behandelten Themen.  Zu Beginn dieses Jahres verfasste Justiça Global mit finanzieller und logistischer Unterstützung der irischen Organisation Front Line einen Bericht über Gewalt und Einschüchterungen gegen diejenigen, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte einsetzen.

Menschen, die sich für die Rechte von Landarbeiter und Landlosen einsetzen oder sich für Indigene, Straßenkinder oder die Umwelt engagieren sind die Hoffnungsträger für einen sozialen Wandel.

Aufgrund ihrer aktiven und öffentlichen Rolle in der Gesellschaft treffen die gegen sie gerichteten Angriffe nicht nur das Individuum selbst, sondern schwächen das gesamte Umfeld. Menschenrechtsverteidiger verdienen deshalb unsere besondere Aufmerksamkeit und Schutz.

Mit der deutschen Version des Berichts möchten wir die deutschsprachige Öffentlichkeit über die Schwierigkeiten und Gefahren, denen Menschenrechtsaktivisten in Brasilien ausgesetzt sind, informieren, aufzeigen, was die historischen, sozialen und politischen Ursachen sind, und darlegen, welche Schritte notwendig sind, um ihre Arbeitsbedingungen  zu verbessern. Der Bericht dient des weiteren der Lobby- und Advocacy-Arbeit in Deutschland und zielt damit auf eine Verbesserung der Situation der Menschenrechtsverteidigung in Brasilien.

Inhalt

Inhalt

1. Vorwort
2. Einleitung
2.1 Centro de Justiça Global und Front Line: zwei Nichtregierungs-Organisationen zum Schutz der Menschenrechte
2.2 Forderungen und Empfehlungen an die brasilianische Regierung
2.3 In Erinnerung
2.4 Danksagung
2.5 Abkürzungsverzeichnis
3. Überblick: Menschenrechtsschutz und Menschenrechtsverteidigung in Brasilien
3.1 Definition von Menschenrechtsverteidigern
3.2 Menschenrechtsverteidigung in Brasilien: Der Kontext
3.3 Der historische Kontext
3.4 Überreste der brasilianischen Militärdiktatur: Überwachung von Bürgern durch die Regierung
3.5 Brasilien und der internationale Menschenrechtsschutz
3.6 Brasilien und die Spezialinstrumente der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen
3.7 Rechtliche Stellung von Menschenrechtsverteidigung in Brasilien
3.8 Überwachung der Einhaltung von Menschenrechten in Haftanstalten
3.9 Straffreiheit
4. Menschenrechtsverteidigung im ländlichen Brasilien: Konfliktverschärfung und zielgerichtete Angriffe – Darstellung anhand konkreter Fälle
5. Die Verteidigung der Menschenrechte im städtischen Brasilien: Der Kampf gegen Polizeigewalt, organisierte Kriminalität und Korruption – Darstellung anhand konkreter Fälle
6. Die Verteidigung der Umwelt: Konflikte mit Wirtschaftsinteressen bringen Umweltschützer in Gefahr – Darstellung anhand konkreter Fälle
7. Die Verteidigung der Indigenenrechte: Der Kampf für die Anerkennung der Territorien und der traditionellen Gebräuche – Darstellung anhand konkreter Fälle
8. Die Verteidigung der Rechte der Arbeiter im städtischen Brasilien: Ermittlungen wegen Korruption rufen gewalttätige Reaktionen hervor – Darstellung anhand konkreter Fälle
9. Parlamentarier und Menschenrechte: Staatsvertreter sind nicht gefeit vor Gewalt – Darstellung anhand konkreter Fälle
10. Anhang: Erklärung der Vereinten Nationen zum Recht und der Verantwortlichkeit von Individuen, Gruppen und der Gesellschaft, die universell anerkannten Menschenrechte und Grundfreiheiten zu schützen und zu fördern

Impressum

Copyright Justiça Global

Edition: James Louis Cavallaro

Koordination: Sandra Carvalho und Andressa Caldas

Erstellung: Mitarbeiter von Justiça Global

Übersetzung: Sven Hilbig

Redaktion: Christa Schmude

Layout: Angela Koch und Jürgen Vogt

Verlag: FDCL – Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile Lateinamerika (Berlin)

Berlin und Rio de Janeiro, Oktober 2002
Herausgegeben mit finanzieller Unterstützung durch:

– Umverteilen! Stiftung für eine solidarische Welt
– Kooperation Eine Welt – Katholischer Fonds für weltkirchliche und entwicklungsbezogene Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit
– ASW . Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e. V.

Nachdruck bei Quellenangabe erwünscht, Belegexemplar erbeten.

Förderer