TabakfeldSowohl der Anbau von Tabak als auch der Konsum von Tabakprodukten haben negative sozioökonomische, ökologische und gesundheitliche Folgen für die Bevölkerung im Globalen Süden. Sie behindern eine nachhaltig gestaltete Entwicklung.

Tabak wird vor allem im Globalen Süden in kleinbäuerlichen Strukturen angebaut. Seine Kultivierung geht einher mit Armut und Verschuldung, Kinderarbeit und Verlust der Bildung, Gesundheitsrisiken und Umweltschäden. Zwei Faktoren machen die Tabakpflanze so besonders: Erstens werden für die Trocknung der Blätter mit Feuerholz Naturwälder gerodet. Zweitens ist die Pflanze giftig, so dass die Bäuerinnen und Bauern Nikotinvergiftungen erleiden.

Tabakkonsum ist Risikofaktor für alle vier WHO-Kategorien nicht übertragbarer Krankheiten: Herz- und Lungenerkrankungen, Krebs und Diabetes. Jährlich sterben etwa 6 Millionen Menschen an tabakbedingten Krankheiten, mehr als die Hälfte davon im Globalen Süden. Tabakbedingte Krankheiten verursachen Arbeitsunfähigkeit, Fehlzeiten, Kosten für medizinische Behandlung und vergrößern somit vorhandene Armut. Im Globalen Süden steigt der Tabakkonsum an, denn transnationale Tabakkonzerne erschließen dort mit aggressiven Methoden neue Absatzmärkte.

Auf internationaler Ebene werden all diese Probleme durch einen Gesundheitsvertrag angegangen: Die WHO-Tabakrahmenkonvention trat 2005 in Kraft und wurde von 178 Staaten unterzeichnet. In der derzeitigen Debatte um neue Nachhaltigkeitsziele für eine von den Vereinten Nationen formulierte Post-2015-Agenda spielt dieser bindende Vertrag bislang kaum eine Rolle, obwohl er in den Bereichen Gesundheit, Handel, Ernährung, Umwelt und Landwirtschaft Wirkung entfalten könnte.

Ziele des Fachworkshops sind:

  • Tabakkontrolle als interdisziplinäre Aufgabe zu diskutieren und dazu Erfahrungen aus den Bereichen Gesundheit, Handel, Ernährung, Umwelt und Landwirtschaft auszutauschen.
  • konkrete Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, wie Tabakkontrolle (bzgl. Tabakanbau und -konsum) in der Post-2015-Nachhaltigkeitsagenda verankert werden kann
  • konkrete Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, wie Tabakkontrolle (bzgl. Tabakanbau und -konsum) in der Post-2015-Nachhaltigkeitsagenda verankert werden kann.

 

Vorläufiger Ablauf:
9:30 – 10.00h Ankommen
10:00 – 10:15h Begrüßung

10:15h – 11:30h

Tabakanbau im Globalen Süden, Alternative Möglichkeiten
Laura Graen (Research for Changemakers)
Kurt Damm (freier Journalist)

Tabakkonsum im Globalen Süden, Tabakmarketing
Sonja von Eichborn (Unfairtobacco.org)
Dr. Reiner Hanewinkel (Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung Kiel)

11:30 – 12:00h Pause

12:00 – 13:00h parallele Arbeitsgruppen
Austausch – Schnittstellen – Handlungsmöglichkeiten

13:00 – 13:30h Präsentation und Diskussion der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen

13:30 – 14:00h Konkrete Absprachen und Verabschiedung

Moderation: Dinah Stratenwerth (BLUE21)

Um Anmeldung bis zum 27. Juni 2014 wird gebeten an fachworkshop@unfairtobacco.org

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