Elfriede Irrall, eine langjährige Mitstreiterin in der Chile-Solidaritätsarbeit, ist am 26.2.2018 im Alter von 80 Jahren in Wien verstorben.

Elfriede, die damals noch den Nachnamen Kohut führte, war eine bekannte Schauspielerin. Sie gehörte zur allerersten Generation der in der Chile-Solidarität Aktiven. Noch vor dem Putsch trafen sich diejenigen, die in Chile gewesen waren und die Unidad Popular von hier aus unterstützen wollten, in Hessen, und organisierten diese Unterstützung – die ja kurz danach wegen des Putsches ganz andere Aufgaben bekam. Elfriede übernahm die Aufgabe, das „Chile-Solidaritätskonto“ zu führen. Das hat sie lange Jahre mit viel Engagement getan. Auf diese Weise war es möglich, den chilenischen Widerstand gegen die Pinochet-Diktatur über Mittelsmänner und –frauen mit wesentlichen finanziellen Mitteln zu unterstützen.

Elfriede gehörte auch zu der ersten Lateinamerika-Nachrichten Redaktion, die sich zuerst seit Mai 1973 noch vor dem Putsch gegen die Volkseinheit in Chile (Unidad Popular) 14-tägig in Berlin traf.

Menschen wie Elfriede gehören, wie Bertolt Brecht einst schrieb, zu den Unentbehrlichen. Auch im Namen derjenigen, denen ihre solidarische Arbeit in Chile geholfen hat, denken wir mit Respekt und Zuneigung an sie.

Berlin, den 11.3.2018

Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.
(für den Vorstand:) Petra Isabel Schlagenhauf