Schlagwort "Bewaffneter Konflikt" (4)

05.11.2025
Menschenrechte, Migration
Studien

Kolumbien: Zwangsvertreibungen im Kontext des bewaffneten Konflikts

Mitte Januar 2025 gingen traurige Bilder der Gewalteskalation in Catatumbo, im Nordosten Kolumbiens, um die Welt. Selbst in Deutschland, dessen Medien normalerweise nicht das südamerikanische Land fokussieren, wurde ausführlich über die Region berichtet. An der Grenze zu Venezuela gelegen, ist das Gebiet als Standort für Drogenproduktion und Drogenhandel bekannt. Im Januar kam es in Kämpfen um die Territorialkontrolle zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen FARC-Dissident*innen und der ELN-Guerilla – und die Zivilbevölkerung war mittendrin gefangen. Beide Konfliktparteien beschuldigten die Bevölkerung, Mitglieder der jeweils anderen Seite zu sein und begingen dabei schwere Menschenrechtsverletzungen. Die Kämpfe und Übergriffe zwangen innerhalb weniger Tage zehntausende Menschen zur Flucht, mindestens 55 wurden ermordet, wie das Verteidigungsministerium angibt. Es handelt sich um die schlimmste humanitäre Krise und die größte Vertreibungskrise der jüngeren Geschichte Kolumbiens. Und das in einem Land, das sich ohnehin stetig auf den ersten Plätzen der Länder mit den meisten intern Vertriebenen weltweit befindet.
In dieser Studie untersuchen wir die ernüchternde Realität der Bevölkerung heute, fast neun Jahre nach dem Abkommen. Unser Fokus liegt auf der internen Vertreibung – dem Verbrechen, das im kolumbianischen Konflikt die meisten Opfer gefordert hat – und weiterhin fordert. Die Autorin Ginna Morelo war vor Ort und hat mit Betroffenen sowie mit Vertreter*innen staatlicher Institutionen und Nichtregierungsorganisationen gesprochen. Sie untersucht, warum es dem Staat bisher nicht gelungen ist, der internen Vertreibung im Land ein Ende zu setzen. Insbesondere untersucht sie, was das für die historisch vom jahrzehntelangen bewaffneten Konflikt und der staatlichen Vernachlässigung betroffenen Regionen im Land bedeutet. Denn diese erwarteten nach dem Abkommen strukturelle Veränderungen, die ihnen Zugang zu Land und Rechten gewährleisten würden, sowie ein Ende der Gewalt und ein Leben in Frieden.

Mo., 16.12.2024
Bildungsmaterial, Globales Lernen, Menschenrechte
Beitrag

LUCHADORAS – KÄMPFERINNEN Bildungsmaterialien auf Deutsch

BILDUNGSMATERIALIEN ZUR ERARBEITUNG DER GRAPHIC NOVEL LUCHADORAS – KÄMPFERINNEN  Zielgruppen: Schüler*innen der Sekundarstufe I & II Fächer: Ethik, Politische Bildung/Politikwissenschaften, Geographie, Philosophie, Biologie. Die Materialien sind in verschiedene Themen geclustert. Für jedes Themencluster gibt es vertiefende Aufgaben, die optional durchgeführt werden können.  Zudem finden Sie Hintergrundinformationen und mögliche Fragen zur gemeinsamen Diskussion, um die Vorbereitung … weiterlesen

16.09.2024
Menschenrechte, Multimedia
Audio
Tininiska Zanger Montoya

Mit Tätern sprechen

Radiobeitrag über die Suche nach Verschwundenen in Kolumbien

In Kolumbien wurden im letzten halben Jahrhundert über 9 Millionen Menschen Opfer des bewaffneten Konflikts und mindestens 120.000 wurden Opfer von gewaltsamen Verschwindenlassen. Nun soll eine Übergangsjustiz diese Verbrechen juristisch aufarbeiten sowie Maßnahmen zur historischen Erinnerung, Wiedergutmachung, Versöhnung und Nicht-Wiederholung ausarbeiten. Sie soll auch herausfinden, wo die Verschwundenen sind und was mit ihnen geschehen ist. … weiterlesen

14.06.2022
Menschenrechte, Multimedia, Straflosigkeit
Audio
Steffi Wassermann

Radiobeitrag: „Die Kugeln konnten meine Träume nicht zerstören"

Kinder und Jugendliche im bewaffneten Konflikt Kolumbiens

In Kolumbien herrscht seit Jahrzehnten ein bewaffneter Konflikt. Trotz des Friedensvertrags von 2016 zwischen Regierung und der FARC-Guerilla geht der Bürgerkrieg in vielen Regionen des lateinamerikanischen Landes unvermindert weiter. Eine der wenig beachteten Opfergruppen sind Kinder und Jugendliche, die zu Tausenden von verschiedenen bewaffneten Akteuren für den Krieg rekrutiert wurden und bis heute werden. Ein Dokumentarfilm erzählt nun einige der Geschichten aus ihrer Perspektive. Und es gibt Organisationen, die ehemalige rekrutierte Kinder und Jugendliche in Kolumbien unterstützen und begleiten.