Archiv Publikationen: Klima/Biodiversität 2022

 

Dezember 2022

22.12.2022
Agroenergie, Klima/Biodiversität, Landnahme, Landwirtschaft, Rohstoffe
Studien
Thomas Fatheuer, Maria Backhouse,Thomas Vogelpohl, Fabricio Rodríguez, Anne Tittor, Philip Koch, Camila Moreno

AGRO IST POP, AGRO IST BIO, AGRO IST ALLES!

BRASILIEN: ZUKUNFTSLAND DER BIOÖKONOMIE?

Dekarbonisierung ist das Schlüsselwort für die nächsten Dekaden. In historisch einmaliger Weise hat sich die Weltgemeinschaft im Pariser Abkommen zu diesem Ziel bekannt, wenn auch in der etwas unklareren Version der „Klimaneutralität“, die einem ganzen Bündel von Kompensationsmechanismen und fragwürdiger CO2-Bilanzierung das Tor öffnet. 2050 soll das Ziel erreicht werden. Seit der Unterzeichnung des Abkommens am 12. Dezember 2015 ist viel passiert: die Covid-19-Pandemie, einschließlich Wirtschaftskrise und der Ukraine-Krieg mit einer Explosion der Preise für Energie und Weizen. Und während das Pariser Abkommen noch aus einer Zeit der globalen Kooperation zu kommen scheint, stehen nun die Zeichen auf ein Revival von Geopolitik, das durch die Konkurrenz und Konfrontation großer Blöcke bestimmt ist. Ohne Zweifel, die Lage ist unübersichtlich und hat in Europa eine einigermaßen klar definierte Agenda für das Vorantreiben der Dekarbonisierung ins Wanken gebracht. Plötzlich ist Kohle wieder gefragt und die Brücken(-technologie) Gas in Teilen eingestürzt.

 

Juli 2022

07.2022
Bildungsmaterial, Español, Globales Lernen, Klima/Biodiversität, Landwirtschaft
Unterrichtsmaterialien
Alexandra Portero Navarrete und Llanquiray Painemal

QUINUA - MÁS QUE UNA MODA UN GRANO ANCESTRAL

Bildungsmaterialien für den Spanischunterricht (Sek II)

So genannte „Superfoods“ wie Quinoa, Amarant oder Chia sind voll im Trend. Doch die steigende Nachfrage nach diesen insbesondere in den Andenländern Lateinamerikas kultivierten Nahrungspflanzen bringt eine Reihe von Problemen mit sich, die bisher kaum beachtet werden.

Die Nahrungspflanze Quinoa wurde nun einerseits als Hoffnungsträgerin der Ernährungssicherung gehandelt, andererseits wurde das Getreide in Europa zu einem neuen Lifestyle-Produkt gesunder Ernährung. Anbau und Export des „hippen Korns“ erfuhren damit enorme Zuwachszahlen, doch konnte die kleinbäuerliche Landwirtschaft von dem Boom profitieren? Das Beispiel Quinoa zeigt ein durchwachsenes Bild.

07.2022
Bildungsmaterial, Extraktivismus, Globales Lernen, Klima/Biodiversität, Landnahme, Landwirtschaft
Unterrichtsmaterialien
Llanquiray Painemal und Alexandra Portero Navarrete

BOSQUES domesticados en América Latina. Industrielle Baumplantagen in Lateinamerika und die Folgen für die lokalen Gemeinschaften.

Bildungsmaterialien für den Spanischunterricht (Sek II)

In vielen Ländern Lateinamerikas, Asiens und Afrikas wurden in den letzten Jahrzehnten verstärkt industrielle Baumplantagen angepflanzt. Einerseits soll damit die steigende Nachfrage der Zellstoffindustrie u.a. nach Papier und Verpackungsmaterial befriedigt werden. Andererseits werden die Baum-Monokulturen auch als Antwort auf den Klimawandel propagiert: Als Ersatz für den abgeholzten Wald werden Plantagen gepflanzt. Doch ein ursprünglicher Wald hat nur wenig mit einer Baumplantage gemeinsam.

Das Bildungsmaterial behandelt die Folgewirkungen dieses Modells einer industriellen Forstwirtschaft am Beispiel von Argentinien, Chile und Paraguay aus der Perspektive von Aktivist*innen und indigenen Gemeinschaften, die von solchen Baumplantagen betroffen sind. Die lokalen Gemeinschaften leiden unter den negativen Auswirkungen dieses Plantagenmodells – u.a. durch den übermäßigen Einsatz von Pestiziden, den Verlust der biologischen Vielfalt, durch Wasserknappheit, Dürre und die Zunahme von Waldbränden. Zudem sehen sie sich mit großen Forstunternehmen konfrontiert, die ihnen die Nutzung und den Zugang zu ihrem Land verwehren oder sie sogar von dort vertreiben.