Veranstaltung

Brasilien herausgefordert

Neue geopolitische Ordnung und die Rolle Brasiliens

Ricardo Stuckert, CC BY-ND 2.0.

Anúncio do evento em português aqui (PDF, na página web do Lateinamerika Forum)

Nach einer Phase der internationalen Isolation unter Jair Bolsonaro ist Brasilien mit der dritten Amtszeit von Luiz Inácio Lula da Silva erneut auf die globale Bühne zurückgekehrt. Mit großen Erwartungen an seine diplomatische und geopolitische Rolle sieht sich das Land einer Vielzahl von Herausforderungen und Chancen gegenüber.

Dazu zählen:
1. die G20-Präsidentschaft 2024 mit dem Gipfeltreffen im November
2. die Koordination des erweiterten BRICS-Verbundes 2025
3. die Gastgeberrolle der COP 30 in Belém do Pará 2025

Diese Entwicklungen eröffnen Brasilien die Chance, sich als internationaler Akteur zu profilieren. Gleichzeitig stellen sich in einer zunehmend polarisierten Weltordnung zentrale Fragen – etwa in Hinblick auf die disruptive Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump, globale Konflikte und Brasiliens diplomatische Ambitionen.

  • BRICS: Wie wird Brasilien auf den möglichen Druck des Trump-Regimes reagieren? Wie wirkt sich die Aufnahme neuer Mitglieder wie Iran, Ägypten und Saudi-Arabien auf Brasiliens Einfluss aus?
  • Venezuela: Warum scheiterte die Vermittlungsinitiative?
  • Innen- und Außenpolitik: Welche Rolle spielt Außenpolitik angesichts der innenpolitischen Spannun-gen und des Verfahrens gegen Bolsonaro?
  • Demokratie vs. Autoritarismus: Wie navigiert Brasilien zwischen regelbasiertem Multilateralismus und geopolitischem Machtpoker?
  • Strategische Allianzen: Kann Brasilien eine neutrale Position behaupten?

Diese und weitere Fragen diskutieren wir am 13. Mai mit vier Expert:innen.

Referent:innen

Andreas Behn

Andreas Behn ist Journalist und Soziologe, lebt seit 2005 in Brasilien, war Korrespondent der taz, des epd und des ND, arbeitet zu den Schwerpunktthemen Regionalpolitik Lateinamerika sowie internationale Klimapolitik und leitet seit Mitte 2022 das RLS-Büro in São Paulo.

Mônica Valente

Mônica Valente ist Psychologin und war Präsidentin der Gewerkschaft der Beschäftigten des öffentlichen Gesundheitswesens im Bundesstaat São Paulo (Sindsaúde-SP) sowie Vizepräsidentin des gewerkschaftlichen Dachverbandes Central Única dos Trabalhadores (CUT). Zwischen 2001 und 2002 war sie Stabschefin der PT-Regierung von Marta Suplicy in der Stadt São Paulo und zwischen 2002 und 2004 Sekretärin für Verwaltung und öffentliches Management. Sie war zudem als technische Beraterin für die Gesetzgebung im Bereich Gesundheit tätig.

James N. Green

James N. Green ist emeritierter Professor für brasilianische Geschichte an der Brown University in Providence, Rhode Island und nationaler Koordinator des US-Netzwerks für Demokratie in Brasilien sowie Vorstandsvorsitzender des Washingtoner Brasilien-Büros. Er ist der Autor der Bücher ‚Além do carnaval: a homossexualidade masculina no Brasil do século XX‘,  ‚Apesar de vocês: a oposição à ditadura brasileira nos EUA, 1964-85′,‘Revolucionário e gay: a vida extraordinária de Herbert Daniel sowie ‚Escritos de um viado vermelho: política, sociedade e solidariedade

 

Letícia Tura

Soziologin, Exekutivdirektorin der Nichtregierungsorganisation FASE Rio. Ist in den Bereichen Umweltgerechtigkeit, Agrarökologie, Amazonas und Klima aktiv. Mitglied verschiedener zivilgesellschaftlicher Netzwerke wie Nationales Netzwerk für Agrarökologie und “Carta de Belém”. War Mitglied in verschiedenen Institutionen und Kommissionen, wie zuletzt im ‚Forum der ökologischen Generation‘ und der Umweltkommission des brasilianischen Senats.


Moderation:

Luiz Ramalho (Lateinamerika-Forum Berlin)
Myriam Sauer, Co-Moderation (Lateinamerika Institut der FU Berlin)

Die Veranstaltung findet online per Zoom statt, Anmeldung hier beim Lateinamerika Forum
Die Veranstaltung findet auf Portugiesisch mit Simultandolmetschung ins Deutsche über Zoom statt und wird zusätzlich via Facebook Livestream übertragen.

Eine Aktivität des Lateinamerika-Forum (LAF Berlin e.V.), der Rosa-Luxemburg-Stiftung des Lateinamerika-Instituts der FU Berlin und MECILA – Maria Sybilla Merian Centre/São Paulo im Rahmen des Berliner Brasilien Dialogs.

Trägerinstitutionen des Berliner Brasilien Dialogs:
Lateinamerika Institut/FU Berlin, Friedrich Ebert Stiftung, Heinrich Böll-Stiftung, Rosa Luxemburg Stiftung, Misereor, Brot für die Welt, MECILA – Maria Sybilla Merian Centre/São Paulo, FDCL, Lateinamerika-Forum Berlin, KoBra, Brasilien Initiative Berlin.