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Foto Credits: PARLASUR, Elecciones Bolivia 1ra vuelta
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Am 17. August 2025 fanden in Bolivien die nationalen Wahlen statt. Überraschend ging Rodrigo Paz (Partido Demócrata Cristiano, PDC) als Sieger des ersten Wahlgangs hervor, gefolgt von Jorge „Tuto“ Quiroga (Libre). Da beide die absolute Mehrheit verfehlten, findet am 19. Oktober eine Stichwahl statt. Damit stehen sich zwei Konservative gegenüber.
Der amtierende Präsident Luis Arce musste den Niedergang seiner Partei Movimiento al Socialismo (MAS) hinnehmen. Die MAS hatte unter Evo Morales das Land einst tiefgreifend verändert. Doch nach dem Einbruch der internationalen Ressourcenpreise ab 2014 und der Erschöpfung der eigenen Gasvorkommen führte Arce das auf Gasexporte und Extraktivismus basierende Staatsmodell des sogenannten „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ in den wirtschaftlichen Ruin.
Die Kontrahenten: Rodrigo Paz ist ein gemäßigter Rechtsliberaler. Sein Erfolg ist vor allem jenen Wähler:innen zuzuschreiben, die sich eine Erneuerung und Modernisierung mit sozialem Gesicht sowie einen entscheidenden Kampf gegen Korruption wünschen. Jorge “Tuto” Quiroga, langjähriger Akteur der politischen Rechten, war bereits Finanzminister, Vizepräsident und kurzzeitig Präsident. Er steht für ein neoliberales Wirtschaftsmodell, Haushaltskonsolidierung und eine stärkere Öffnung für ausländische Investitionen.
Der neue Präsident muss nicht nur Boliviens Wirtschaft sanieren, sondern ist auch mit der politischen Spaltung des Landes konfrontiert. Hinzu kommt eine durch Extraktivismus ausgelöste massive Umweltkrise, das Desaster der verheerenden Brände in Amazonien sowie das drängende Thema der Einhaltung der Rechte Indigener Gemeinschaften. Themenkomplexe, die beiden Kandidaten weitgehend fremd sind.
• Was ist gesellschaftspolitisch von dem neuen Präsidenten zu erwarten, und welche Maßnahmen wird er zur Korruptionsbekämpfung ergreifen?
• Welche sozialen Errungenschaften der MAS- Regierung bleiben erhalten?
• Wie wird die Opposition, insbesondere Evo Morales, auf die neue politische Konstellation reagieren?
• Wie könnte sich die Zukunft des bolivianischen Amazonasgebiets unter einer rechten Regierung entwickeln?
• Werden Agrarpolitik und Extraktivismus weiterhin auf Kosten von Umwelt und Bevölkerung vorangetrieben, und stehen die Rechte Indigener Gemeinschaften auch künftig auf der Agenda?
Diese und weitere zentrale Fragen diskutieren wir mit drei Expert:innen aus Bolivien.
Podiumsteilnehmer:innen:
Nancy Chimbi – Vorsitzende des Gemeinderats Alto Beni
Gonzalo Chávez – Ökonom und Universitätsprofessor
Alcides Vadillo – Regionaldirektor der Fundación Tierra in Santa Cruz
Moderation: Juliana Ströbele-Gregor (LAF Berlin e.V.)
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!
Bei Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich bitte an: kontakt@lateinamerikaforum-berlin.de
Die Veranstaltung findet auf Spanisch mit Simultandolmetschung ins Deutsche statt.
Eine Aktivität des LAF Berlin e.V. im Rahmen der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“.


