AG Bergbau und Menschenrechte in Kolumbien

Weniger Kohle – mehr Leben

Bergbau in Kolumbien – Nutzen für wen?

Die kolumbianische Regierung setzt in ihrem Nationalen Entwicklungsplan auf den Bergbau als „Lokomotive des Fortschritts”, die dem Land Wohlstand und Entwicklung bringen soll. Der Bergbausektor gehört zu den bedeutendsten und am stärksten wachsenden Sektoren Kolumbiens. Mit dem weltweiten Anstieg des Bedarfs und der Weltmarktpreise für einige Rohstoffe hat die Ausbeutung von Bodenschätzen einen neuen Höhepunkt erreicht. Deutschland gehört zu den Ländern, die auf billige Rohstoffexporte für ihre konventionelle Energiegewinnung und Industrien setzen. So beziehen auch E.ON, RWE, Vattenfall und Evonik Kohle aus Kolumbien.

Während die kolumbianische Gesetzgebung internationale Investoren beispielsweise durch Steuererleichterungen begünstigt, bedroht der Abbau von Bodenschätzen elementare Rechte der lokalen Bevölkerung. Vom Bergbau betroffen sind besonders indigene, afrokolumbianische und kleinbäuerliche Gemeinden, deren Existenzgrundlage vielfach auf Landwirtschaft basiert. Gravierende Umweltzerstörungen erschweren den Zugang zu sauberem Wasser, verschmutzen die Luft und führen zu gravierenden gesundheitlichen Folgen in der Umgebung. Auch kommt es bei der Erschließung von Bergbauprojekten zu Vertreibungen von KleinbäuerInnen oder deren Umsiedlung ohne angemessene Entschädigung. Wir fordern daher mehr Transparenz in der Handelskette sowie die Inpflichtnahme deutscher Unternehmen in menschenrechtlicher, sozialer und ökologischer Hinsicht.

Die AG Bergbau und Menschenrechte in Kolumbien besteht aus einer politisch unabhängigen Gruppe von Ehrenamtlichen, die sich für den Schutz der Menschenrechte, für soziale Verantwortung und Umweltschutz in Zusammenhang mit der Ausbeutung von Rohstoffen in Kolumbien einsetzt. Mittels verschiedener Aktivitäten und Netzwerkarbeit wollen wir hierzulande das Bewußtsein für die Problematik von Bergbauprojekten in Kolumbien stärken.

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