Kundgebung

Öffentliche Protestaktion zur Situation der Menschenrechte in Paraguay

Für die Gewährleistung eines rechtsstaatlichen und fairen Verfahrens für angeklagte KleinbäuerInnen in einem brisanten Gerichtsprozess in Paraguay

DSC01567Link zur Pressemitteilung

Mit einer öffentlichen Protestaktion am 25. Juni, mit Transparenten, Großpuppen und einem schwarzen Tuch mit weißen Kreuzen, wollen das FDCL und FIAN-Deutschland auf den für den 26. Juni angesetzten Beginn des Gerichtsprozesses zum Fall des Massakers von Curuguaty in Paraguay aufmerksam machen.

Zudem werden die Organisationen der Botschaft von Paraguay einen Brief überreichen, in welchem sie von der paraguayischen Regierung die Gewährleistung eines rechtsstaatlichen und fairen Verfahrens für die angeklagten KleinbäuerInnen so wie ein Stopp der Vertreibung von KleinbäuerInnen von ihrem Land einfordern.
Auch Brot für die Welt und Misereor haben diesen Brief gezeichnet.

Hintergrund:
Am 15. Juni 2012 wurden bei der gewaltsamen Beendigung einer Landbesetzung durch die Polizei in Marina Kue im Bezirk Curuguaty elf Kleinbauern und sechs Polizisten getötet. Dieser Fall erfuhr große internationale Aufmerksamkeit, da er als Vorwand genutzt wurde, um den damaligen Präsidenten Fernando Lugo am 22. Juni 2012 seines Amtes zu entheben.
Die Umstände der gewaltsamen Auflösung der Landbesetzung in Marina Kue/Curuguaty im Juni 2012 wurden bis heute nicht geklärt. Es wurde sehr einseitig ermittelt. Die Beweisaufnahme war äußert nachlässig, Spuren wurden verwischt, Beweismittel verschwanden, ein Zeuge wurde ermordet. Am 26. Juni soll zwölf Bäuerinnen und Bauern wegen Totschlags an sechs Polizisten, Landfriedensbruch und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung der Prozess gemacht werden, während die Umstände des Todes von elf Kleinbauern nicht weiter untersucht werden.
Der Fall Marina Kue steht exemplarisch für die ungerechte Verteilung von Ressourcen, Straflosigkeit und Menschenrechtsverletzungen gegen die ländliche Bevölkerung in Paraguay und anderen Ländern Südamerikas. Die hohe Landkonzentration und der fehlende Zugang zu Land zum Anbau von Nahrungsmitteln, bilden den Hintergrund dieses Konflikts.